Wien - In Reaktion auf eine von der FPÖ bezahlten Wahlkampfanzeige in der Tageszeitung "Die Presse" vom Samstag stellte das Burgtheater am Montag in einer Aussendung fest, dass die FPÖ ihrer Linie, "österreichische Künstler und Intellektuelle in der Öffentlichkeit zu diffamieren, erschreckend treu" bleibe. In der Anzeige hatte FP-Spitzenkandidatin Helene Partik-Pable unter dem Titel "Die 'Burg' als Wahlkampfbühne", das derzeit im Vestibül des Burgtheaters gespielte Stück "Rottweiler" von Thomas Jonigk als "Schmuddelstück eines unbekannten und bedeutungslosen Jungliteraten" bezeichnet. Für Partik-Pable ist die "Aufführung der mit Staatsgeldern subventionierten Bühne" nichts anders als "Wahlkampf der übelsten Sorte". "Ich sage: Nein, auch die Kunst hat Grenzen. Dort wo zum Beispiel politische Agitation mit Steuergeldern betrieben wird und Anders-Denkende in den Schmutz gezerrt werden", heißt es in der Anzeige. In dem Familienstück 'Rottweiler', das in der Inszenierung des Regisseurs Stephan Rottkamp Anfang März Premiere hatte, gehe es um eine sadistische Mutter, selbst Opfer von Gewalt und Missbrauch, die ihre Tochter aufs Äußerste quält und schikaniert, heißt es in der Stellungnahme des Burgtheaters. Dabei verwechsle sie permanent die braune Vergangenheit mit der Gegenwart. Das Stück lege auf schonungslose Weise Opfer-Täter Strukturen frei. "Offensichtlich fühlt sich Frau Partik-Pable in dieser Konstellation erkannt. Ihre Reaktion auf das Stück ("Klar, dass auch ich mein 'Fett' abbekomme", so Partik-Pable im Inserat) könnte im Stück selbst nicht besser beschrieben sein", schreibt das Burgtheater. Im Anschluss an die nächste Vorstellung von "Rottweiler", am Dienstag, 20. März, laden die Beteiligten der Produktion alle Interessierten zu einem Publikumsgespräch ins Vestibül des Burgtheaters ein. (APA)