Bangor - Eine Grippe kann sich bereits sieben
Tage vor dem Auftreten typischer Krankheitssymptome durch erhöhte
Stickoxid-Werte im Atem bemerkbar machen. Dies haben Wissenschaftler der
University of Maine
bei Tests festgestellt. Stickoxid
(NO) ist ein Smog-Bestandteil und ein wichtiges Signalmolekül des
menschlichen Immunsystems.
Wie das Wissenschaftsmagazin
"New Scientist"
berichtet, ermittelten Robert Lad, Leiter des
Laboratory for Surface Science & Technology an der University of Maine,
und der Mediziner Richard Riker vom
Maine Medical Center
Stickoxid-Werte von 50 parts per billion (ppb =
Teilchen pro einer Milliarde Teilchen) im Atem von Klinikpatienten, die an
Infektionen litten. Ähnliche Werte ergaben sich bei Schulkindern, die einige
Tage nach der Messung erkrankten, sowie bei Personen, die an Asthma
litten. Die menschliche Atemluft enthält normalerweise nur rund fünf parts
per billion Stickoxid. Um Stickoxid auch in so geringen Konzentrationen zu
messen, entwickelten die Wissenschaftler einen tragbaren NO-Sensor. Das
Gerät filtert NO aus dem Atem der Testpersonen und wandelt es in
Stickstoffdioxid (NO2) um. Ein elektronischer Messfühler zeigt die
gemessenen Werte an, indem er entsprechend der jeweiligen
NO2-Konzentration seinen elektrischen Widerstand ändert.
Die Forscher erhielten bei ihrem Projekt finanzielle Unterstützung durch die
Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA), einer
Forschungseinrichtung des US-Verteidigungsministeriums. Ursprünglich
wollten sie eine Methode entwickeln, mit der sich nachweisen lässt, ob
Menschen biologischen Waffen ausgesetzt waren. (pte)