Natur
Ein Klimawechsel führte einst zur Entstehung des Blatts
Ein britisches Forscherteam simuliert 40 Millionen Jahre Evolution
Sheffield - Wissenschaftler der University of
Sheffield
haben herausgefunden, warum
eine zeitliche Spanne von 40 Millionen Jahren zwischen dem Auftauchen der
ersten Landpflanzen und der Evolution der Blätter liegt. David Beerling und
seine Kollegen rekonstruierten mit Hilfe von Computersimulationen die
Periode, in der es noch keine Blätter gab. Das Modell basierte auf
biophysikalischen Prinzipien heutiger Pflanzen und bezog ebenfalls
anatomische und umgebungsbedingte Daten von fossilen Pflanzen mit ein.
Dabei fanden erkannten die Experten, dass sich Pflanzen unter den damals
vorherrschenden hohen CO2-Konzentrationen zu stark überhitzt hätten. Die
frühen Pflanzen wiesen nur wenige Spaltöffnungen (Stomata) auf, mit deren
Hilfe sie Gase mit der Umgebung austauschen und ihren Wasserhaushalt
regulieren konnten.
Aufgrund dieses Ergebnisses führen Beeling und sein Team den Ursprung der
Blätter darauf zurück, dass sich im Devon die CO2-Konzentration um 90
Prozent verringerte. An diesem Prozess war die blattlose Landflora
wesentlich beteiligt, indem sie Kohlendioxid in ihrem holzigen Geweben
einschloss.
Zudem beschleunigten die physikalischen und chemischen Effekte von
Wurzeln die Verwitterungsprozesse von Gestein und Böden und banden so
riesige Mengen an Kohlendioxid. Mit den Veränderungen in der Erdatmosphäre
wandelte sich auch das Aussehen der bisherigen Pflanzen. Die grünen
Stängel verzweigten sich immer mehr, bekamen "Schwimmhäute" und
entfalteten schließlich blattähnliche Gebilde. (pte)