Prag - Der UNO-Sonderbeauftragte für Menschenrechte, Jiri Dienstbier, hat angesichts der Gefechte an der mazedonischen Grenze "ein absolut hartes Durchgreifen gegen albanische Extremisten" gefordert. "Die Organisatoren dieser Angriffe müssen unschädlich gemacht werden", sagte der frühere tschechoslowakische Außenminister am Montag in Prag nach einer elftägigen Erkundungstour durch Serbien, Montenegro und das Kosovo. Für die jüngsten Spannungen machte Dienstbier die internationale Gemeinschaft mit verantwortlich. "Die Welt war die ganze Zeit informiert über die Pläne der Albaner, aber sie interessierte sich bloß für das Schicksal von Slobodan Milosevic", unterstrich Dienstbier. Zudem hätten es UN und KFOR versäumt, die albanische Befreiungsarmee UCK zu entwaffnen. "Wenn unser Ziel auf dem Balkan nur ist, uns von den Konflikten nicht belästigen zu lassen, wird sich die Situation nicht ändern", sagte Dienstbier. Die Lage in der Region sei "bei weitem nervöser als noch vor einem halben Jahr", betonte der UNO-Sonderbeauftragte in Prag. Der tschechische Präsident Vaclav Havel forderte am Montag die internationale Gemeinschaft zur Unterstützung von Mazedonien auf. "Skopje hat volle politische, psychologische, technische - und wenn es sein muss, auch militärische - Hilfe verdient", sagte Havel in Prag. "Die mazedonische Grenze muss befestigt werden, um den halbterroristischen Gruppen ein Eindringen zu erschweren", sagte das Staatsoberhaupt. Auch Havel machte "das Zögern der internationalen Gemeinschaft" für die jetzigen Spannungen mitverantwortlich. (APA)