Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" (RSF) hat am Montag Besorgnis über die Einschränkung der Pressefreiheit in Mazedonien geäußert. In einem Brief an den UNO-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im ehemaligen Jugoslawien, Jiri Dienstbier, kritisierte die Organisation "Gewaltakte albanischer Extremisten gegenüber Journalisten" und "die Zerstörung der Fernsehverbindung in der Region Tetovo". "Die jüngsten Spannungen im Nordwesten Mazedoniens nehmen die Journalisten zur Geisel und zielen darauf ab, eine freie Information über die gegenwärtigen Ereignisse zu verhindern", erklärte RSF-Generalsekretär Robert Menard laut einer am Montag in Paris veröffentlichten Aussendung. Menard ersuchte Dienstbier, diesen "alarmierenden Ereignissen Aufmerksamkeit zu schenken". Laut "Reporter ohne Grenzen" wurden am 14. März anlässlich einer Kundgebung "radikaler" Albaner, an der 3.000 bis 5.000 Personen teilnahmen, in Tetovo Gewaltakte gegen zwei mazedonische Journalisten verübt, die sich an Ort und Stelle befanden, um über die Ereignisse zu berichten. Atanas Sokolovski, Journalist des privat-rechtlichen Fernsehsenders A1, sei von der Menge belästigt worden, als er versuchte, einen Albaner zu interviewen. Eine Korrespondentin der TV-Anstalt Sitel sei von einigen Demonstranten verprügelt und ihre Fernsehkamera zerstört worden, schreibt RSF in der Aussendung. "Die Informationsbedingungen im Nordwesten des Landes bleiben schwierig. Nur das öffentlich-rechtliche mazedonische Fernsehen sendet noch in Tetovo. Die beiden Sendestellen der privaten TV-Anstalten wurden von bewaffneten albanischen Banden durch Granatwerfer und Raketengeschoße zerstört", schreibt "Reporter ohne Grenzen". Am 16. März wurden laut Aussendung auch die Sendeanlagen der lokalen Privatsender ETV Art, TV Kis und TV Koha zerstört. Auch die Printmedien seien seit einigen Tagen nicht mehr verfügbar in Tetovo, so RSF. (APA)