Symbole unserer Zeit, - Hochhäuserfassaden, Hoteleingangshallen, Kaufhäuser, Börsenparketts und Techno-Partys, hält Andreas Gursky wie ein Karthograph unserer Welt mit der Kamera fest. Das New Yorker Museum für Moderne Kunst zeigt bis Mitte Mai Fotos und Fotomontagen des deutschen Künstlers Andreas Gursky von 1984 bis heute.Das Thema Abstand in Gurskys Fotografie Für die traditionelle Fotografie gilt gemeinhin, diese sei ihrem Gegenstand niemals nahe genug. Von Andreas Gursky könnte man sagen, er sei niemals weit genug von ihrem Gegenstand entfernt. In großformatigen Farbbildern zeigt Gursky meist weiträumige Totalansichten: »ganze« Städte, »endlose« Horizonte, riesige Fabrikhallen und von Menschen überfüllte Räume, oft aus der Vogelperspektive, immer aus großer Distanz gesehen. Jede Fotografie scheint den einzig gültigen Blick auf die Dinge zu geben. Dennoch strahlt die angelegte Perfektion weniger Kälte als Klarheit aus. Der Mensch in Gurskys Bildern Der Mensch in Gurskys Fotographien: Innerhalb der Größenverhältnisse ist er meist kaum wahrnehmbar, das Bild gönnt ihm nicht viel Platz, geschrumpft zu einer winzigen Figur, deren Individualität im »Ornament der Masse« unterzugehen scheint. Weder denunzierend noch psychologisierend, sind Gurskys Portraits von Außen- und Innenräumen, in denen sich Arbeit oder Freizeit abspielt, subtile Zustandsbeschreibungen unserer Gesellschaft. KunstkritikerInnen begeistern sich über die Gursky-Retrospektive, und die Besucher stehen Schlange. Für den Fotokünstler selbst dürfte die umfassende Ausstellung im «MoMA» der bisherige Höhepunkt seiner Karriere sein. Gurskys Bilder gehören nach Ansicht von Museumsdirektor Glenn Lowry zu den originellsten und beeindruckendsten Beiträgen der zeitgenössischen Kunst. (hatz/red)