Washington/Sacamento - Nach zwei Tagen Notstand hat Kalifornien am Mittwoch wieder genug Strom im Netz gehabt. Die vorübergehenden Stromabschaltungen konnten beendet werden, nachdem Nachbarstaaten mit Energielieferungen aushalfen. Außerdem gingen die Temperaturen zurück und mehr Einwohner verzichteten auf Klimaanlagen. Kritik an Versorgern Der Gouverneur des Bundesstaates, Gray Davis, kritisierte indessen die Stromversorger. Sie hätten ihre Rechnungen vor allem bei den kleinen Energie-Anlagen nicht bezahlt, die Strom aus Wasser oder Naturgas gewinnen. Grund der jüngsten Krise war unter anderem, dass diese Anlagen wegen finanzieller Probleme vom Netz gingen. Bankrott Auch die großen Stromversorger sind praktisch bankrott, weil sie per Gesetz die hohen Energiepreise auf dem freien Markt nicht an die Kunden weitergeben dürfen. Die verzwickte Lage war durch die Liberalisierung des Strommarktes in Kalifornien entstanden. Bereits im Jänner mussten die Kalifornier mehrmals auf Strom verzichten. Für den Sommer erwarten Beobachter eine Verschärfung der Krise. Der Staat kauft derzeit täglich Strom für knapp 50 Mill. Dollar (55,6 Mill. Euro/765 Mill. S) aus Steuergeldern. Fox verspricht Hilfe in der Energiekrise Der mexikanische Präsident Vicente Fox hat sich für eine gemeinsame Energiepolitik seines Landes mit den USA und Kanada ausgesprochen. Während des ersten Besuchs in den USA seit seinem Amtsantritt im vergangenen Dezember versprach Fox außerdem, Kalifornien bei der Überwindung der Energiekrise zu helfen. Mexiko werde dem US-Staat weiterhin Elektrizität liefern, sagte Fox am Mittwoch in einer Rede vor dem kalifornischen Parlament. In den vergangenen Wochen musste auf Grund akuter Energieknappheit in Kalifornien immer wieder der Strom abgeschaltet werden. (APA/dpa/AP)