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Wien - Die rund 20.000 Lehrer an den allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) stimmen erneut über einen Streik ab. Nach dem Warnstreik am 5. Dezember des vergangenen Jahres wird diesmal sogar die Bereitschaft zu einem unbefristeten Ausstand abgefragt. Bedingung für einen Streik ist allerdings, dass entweder die Lehrer an den Berufsbildenden Schulen oder die Pädagogen an den Pflichtschulen (Volks-, Haupt-, Sonder- und Polytechnische Schulen) mitziehen, betonte AHS-Lehrergewerkschafter Helmut Jantschitsch: "Wir machen sicher keinen einsamen Streik." Der Protest der Gewerkschaft richtet sich wie schon im Dezember vor allem gegen Neuregelungen bei der Bewertung von Klassenvorstands- und Kustodiatstätigkeiten durch das im November 2000 verabschiedete Budgetbegleitgesetz. Nicht einverstanden ist man damit, dass Klassenvorstände und Kustoden künftig finanzielle Zulagen von 2.000 bzw. 1.100 bis 1.600 Schilling monatlich statt Abschlagsstunden bei der Lehrverpflichtung für diese Tätigkeit bekommen. Die Gewerkschaft befürchtet dadurch den Abbau von Junglehrern und Gehaltseinbußen für ältere Kollegen. Ebenfalls auf Kritik stößt die Änderung bei der Abgeltung von Supplierstunden. Jeder Lehrer kann demnach eine Stunde pro Woche ohne Bezahlung zur Vertretung eines Kollegen herangezogen werden. Ab der zweiten Stunde fallen 365 Schilling brutto an. Bisher wurde das Gehalt einer Überstunde ausbezahlt. Die Abstimmung an den Schulen läuft laut Jantschitsch bis zum 2. April, die entsprechenden Informationen seien am Montag Abend per E-Mail ausgeschickt worden. Die Chancen auf ein Mitgehen von BHS- oder Pflichtschullehrern schätzte er als durchaus intakt ein. Die Stimmung an den Schulen sei zum Teil sehr schlecht. Durch die Einbeziehung einer anderen großen Lehrersektion will Jantschitsch ein "Auseinanderdividieren" verhindern. Bei einer Diskussionsveranstaltung am Montagabend erinnerte er etwa an "Querschüsse von befreundeten Lehrersektionen" anlässlich des AHS-Warnstreiks am 5. Dezember 2000. Damals waren BHS und Pflichtschulen nicht "mitgegangen". Von der Gewerkschaft ebenfalls abgefragt wird die Bereitschaft der Lehrer zu eventuellen Boykottmaßnahmen. (APA)