Telekom
EU-Kommission will Erleichterungen für UMTS-Firmen
Zeiträume für die Bezahlung der Lizenzen sollen ausgeweitet werden
Wegen Milliardenschulden und schwerer
Kurseinbrüche bei Telekom-Aktien dringt die Europäische Kommission
nach einem Bericht der "Financial Times" auf Erleichterungen für die
Betreiber der neuen UMTS-Mobilfunknetze. Wie die Zeitung am Dienstag
berichtete, schlägt Brüssel den Mitgliedsstaaten in einem
Arbeitspapier vor, den Zeitraum für die Bezahlung der
milliardenschweren Lizenzen zu strecken und den Unternehmen die
Zusammenarbeit beim Netzaufbau zu erlauben. Am Stockholmer Gipfel wird diskutiert
Über die Vorschläge, die am Dienstag veröffentlicht werden
sollten, werde Ende der Woche beim Stockholmer EU-Gipfel beraten. Im
Anschluss wolle Brüssel mit Mobilfunkfirmen, Telekomausrüstern und
nationalen Wettbewerbsbehörden Gespräche führen, um dann endgültige
Empfehlungen an die Mitgliedsstaaten zu erarbeiten.
Durch ungewisse Zukunft steigt der Druck
Die europäische Telekom-Branche hat bisher rund 273 Mrd. DM (139,6
Mrd. Euro/1.921 Mrd. S) in die Lizenzen für die multimediafähigen
UMTS-Netze investiert, die von den EU-Mitgliedsstaaten vergeben
wurden. Allein in Deutschland zahlten sechs Firmen und Konsortien
fast 100 Mrd. DM. Viele Unternehmen sind wegen der immensen Kosten
hoch verschuldet. Angesichts langer Anlaufzeiten und unsicherer
Gewinnaussichten für dem neuen, multimediafähigen Mobilfunkstandard
sind Aktien von Telekomfirmen quer durch die Branche in den
vergangenen Monaten stark unter Druck geraten.(APA)