Stockholm/Helsinki - Vor dem EU-Gipfel in Stockholm an Freitag und Samstag wächst in Schweden die Angst vor Demonstrationen. Zwar beteuert die Polizei, dass sie die Situation mit fast normalen Ressourcen in Griff bekommen werde, dennoch herrscht Sorge, dass sich auch Demonstranten aus dem Ausland bemerkbar machen könnten. Sollte es während des Gipfels zu Protesten kommen, würden sich wohl viele Schweden in ihrer Meinung bestätigt sehen, dass die EU für Schweden nur Ärger bringt. Globalisierungsgegner haben bereits verkündet, dass sie während des Gipfels in Schweden aktiv werden wollen. Ein zusätzlicher Ansporn zu Demonstrationen könnte durch BSE und Maul- und Klauenseuche verursacht werden. Sollte der Gipfel in Stockholm von Demonstrationen geprägt werden, dürfte die EU-Stimmung in den Keller rutschen. Und das wollte Ministerpräsident Göran Persson eigentlich tunlichst vermeiden. Die Schweden stehen der EU aber nach wie vor skeptisch gegenüber. Perssons ehrgeiziges Ziel, die Vorbehalte gegen die Union während der Präsidentschaft abzubauen, scheint nicht erreicht worden zu sein. Die EU wird offenbar immer unpopulärer. Ende des Vorjahrs erklärten nur 37 Prozent der Schweden, mit der EU-Mitgliedschaft zufrieden zu sein. 43 Prozent waren dagegen. Die Lage hat sich mitterweile keineswegs verbessert. Schweden steht mit diesem Problem aber nicht allein da. Auch in Finnland verbreitet sich der Unmut gegen die Landwirtschaftspolitik der EU. Dabei sind die EU-Befürworter in Finnland an sich in der Mehrheit. BSE und Maul- und Klauenseuche haben aber auch hier eine negative Wende mit sich gebracht. (APA)