Erding - Audi zeigt sich von der Auto-Flaute unbeeindruckt. Trotz düsterer Prognosen für die wichtigsten Märkte rechnet die Ingolstädter VW-Tochter für das laufende Jahr mit Zuwächsen bei Absatz, Umsatz und Ergebnis, wie Vorstandschef Franz-Josef Paefgen am Dienstag in Erding bei München sagte. Für das erste Quartal erwartet Audi deutliche Umsatz- und Absatzsteigerungen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr kletterte der Gewinn nach Steuern um 35,5 Prozent auf 859 Mill. DM (439 Mill. Euro/6 Mrd. S) Das Ergebnis vor Steuern sank allerdings wegen Rückstellungen für die Altauto-Entsorgung um 2,1 Prozent auf 1,605 Mrd. DM. Hohe Erwartungen für A4 Seinen Optimismus für das laufende Jahr begründete Paefgen mit guten Aussichten für den neuen A4. In den vergangenen Wochen habe sich die Absatzkraft des Modells wesentlich verbessert. Daher erwarte der Konzern trotz schlechter Marktprognosen "auch für 2001 weiteres quantitatives und qualitatives Wachstum". Dazu zählten eine Ergebnissteigerung und eine verbesserte Umsatzrendite. Dennoch sprach Paefgen von einer "zurückhaltenden Prognose". Für das erste Quartal erwartet der Autokonzern eine Absatzsteigerung von drei Prozent auf rund 170.000. In Deutschland wird sich die Zahl der Auslieferungen laut Paefgen um knapp drei Prozent auf etwa 61.800 erhöhen. Zugleich erwartet Audi für die ersten drei Monate einen Umsatz von 11,2 Mrd. DM, zwölf Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Erfolgreichstes Jahr der Unternehmensgeschichte Das abgelaufene Geschäftsjahr wertete Paefgen als das "erfolgreichste der Unternehmensgeschichte". Trotz einer in Westeuropa und Deutschland schwachen Autokonjunktur habe die Marke Audi Rekorde bei Absatz, Umsatz und Produktion erreicht. Der Umsatz kletterte um 31,7 Prozent auf 39 Mrd. DM. Darin ist erstmals der italienische Importeur Autogerma enthalten. Ohne die Einbeziehung der neu erworbenen Vertriebsgesellschaft betrage der Umsatz 32,1 Mrd. DM, was einer Steigerung von 8,3 Prozent entspricht. Die Zahl der Auslieferungen kletterte im Konzern weltweit um 44,8 Prozent auf 919.621. Die Marke Audi steigerte ihre Auslieferungen um 2,9 Prozent auf 653.404. Das Ergebnis vor Steuern wurde Finanzvorstand Peter Abele zufolge durch Rückstellungen für die Altautoverordnung mit 251 Mill. DM belastet. Positiv hätten sich dagegen Währungsgewinne mit über 100 Mill. DM ausgewirkt. Die Umsatzrendite vor Steuern sank laut Abele von 5,5 auf 4,1 Prozent. Ohne Berücksichtigung von Autogerma und der Altauto-Rückstellungen liege sie allerdings mit 5,5 Prozent auf Vorjahresniveau. Innerhalb des Volkswagen-Konzerns gelte eine Umsatzrendite von 6,5 Prozent als Ziel. (APA/AP)