Genf - In Mazedonien sind nach Informationen des Flüchtlings-Hochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) mehrere tausend Menschen auf der Flucht. Um Zusammenstößen zwischen albanischen Rebellen und mazedonischen Sicherheitskräften zu entgehen, seien in den vergangenen sechs Tagen 2300 Mazedonier albanischer Volkszugehörigkeit über die Grenze nach Albanien geflohen, sagte UNHCR-Sprecher Kris Janowski am Dienstag in Genf. 1400 Menschen seien auf dem Weg nach Südserbien; sie wollen nach eigenen Angaben nach Kroatien und Bosnien-Herzegowina weiterreisen, sagte der UNHCR-Sprecher. Das Rote Kreuz habe bisher 3700 im Land Vertriebene registriert, die meisten davon in der Hauptstadt Skopje. Bisher seien die Menschen noch nicht auf Hilfe angewiesen, sie verließen sich weitgehend auf Freunde und Verwandte, sagte Janowski. Das UNHCR sei wegen der Lage in Mazedonien aber "äußerst besorgt". Auch in der Türkei trafen Flüchtlinge ein Die erste Gruppe von Flüchtlingen aus den Kampfgebieten in Mazedonien ist in Bosnien-Herzegowina eingetroffen. Die etwa 150 Personen seien in drei Bussen am Montag eingereist und benötigten vorerst keine humanitäre Hilfe, sagte Aida Feraget, Sprecherin des Flüchtlings-Hochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR) am Dienstag in Sarajewo. Die Flüchtlinge seien bei Verwandten oder Bekannten untergebracht. In der Türkei trafen nach Meldungen der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi (AA) in den letzten Tagen 2500 Mazedonier türkischer Herkunft ein. Sie wollten bis zum Abflauen der Kämpfe in Nordmazedonien bei Verwandten in der Türkei bleiben, hieß es von offizieller Seite. Rund 8000 Menschen sind in Mazedonien auf der Flucht, wie das UNHCR und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) am Dienstag in Genf mitteilten. 4000 Vertriebene wurden im Land registriert, 3700 Menschen flüchteten in die Nachbarländer. (APA/dpa/sda)