Wien - In insgesamt 13 von 14 getesteten Futtermittelproben, die die Umweltschutzorganisation Greenpeace in den vergangenen Wochen untersucht hatte, fanden sich zum Teil bis zu 62 Prozent genetisch verändertes Soja. Keines der Futtermittel war mit dem Hinweis "genetisch verändert" gekennzeichnet. Das entspricht der rechtlichen Situation in Österreich. Greenpeace fordert einerseits eine Kennzeichnungspflicht, andererseits ein generelles Importverbot. Österreichs Futtermittelhersteller Unter den Futtermittel-Proben finden sich auch die fünf großen Hersteller in Österreich Garant, Lagerhaus Klagenfurt, Tagger, Likra und Fixkraft. "Das Umweltbundesamt hat die Proben für Greenpeace untersucht. Bei 13 der analysierten Mischfutter-Proben lag der Anteil an genmanipulierten Sojabohnen zwischen zehn und 63 Prozent der gesamten enthaltenen Soja", erklärt Herwig Schuster, Gentechnik-Experte von Greenpeace Österreich. Einzig positiv ist die Tatsache, dass sich Tagger, zweitgrößter Futtermittelhersteller Österreichs, bereit erklärt hat, ab April nur noch Gentechnik-freie Futtermittel zu vertreiben". Erschütternd ist der Experte auch über die Tatsache, dass bei manchen Proben der Anteil des Gentech-Soja bei 60 Prozent beträgt. Dies sei ein weit höherer Gentech-Anteil als er dem Anbau in den Exportländern entspricht. Greenpeace habe übrigens sowohl den Landwirtschaftsminister als auch den Sozialminister zum Handeln aufgefordert. "Dabei ist bis jetzt allerdings nur ein Hin- und Herschieben des Balles herausgekommen. Keiner der Minister erklärte sich für zuständig ", so Schuster. (pte)