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Foto: Orlowski REUTERS
Frankfurt - Auch das Unternehmen Deutsche Börse AG bekommt die anhaltende Talfahrt an den Aktienmärkten zu spüren. Es werde erwartet, dass die Erlöse mit dem Computerhandelssystem Xetra in den ersten drei Monaten 2001 um etwa zehn Prozent unter dem Vorjahreswert liegen werden, sagte der Finanzvorstand der Deutsche Börse AG, Mathias Hlubek, am Dienstag in Frankfurt. Im Jänner und Februar sei bereits das Handelsvolumen auf Xetra um rund ein Viertel gesunken. Zugleich habe aber die Zahl der gehandelten Transaktionen um 39 Prozent zugelegt. Hlubek verwies jedoch auf Analysten-Einschätzungen, wonach die Lage an den Märkten nicht "ganz so schlecht" sei, wie es sich in den aktuellen Kursniveaus darstelle. "Die fundamentalen Daten legen keinen nachhaltigen 'Bärenmarkt' nahe", sagte der Finanzchef. Kurzfristige Auswirkungen nicht fürchten Insgesamt betrachtet sei eine weitere negative Entwicklung an den Börsen jedoch nicht auszuschließen, sagte Hlubek weiter. Dies würde nicht nur Auswirkungen auf die Investoren und die deutsche Aktienkultur, sondern durchaus auch auf die Deutsche Börse als "Organisator und Betreiber dieser Märkte haben". Vor den kurzfristigen Auswirkungen müsse sich die Börse AG aber nicht fürchten", fügte der Finanzchef hinzu. Im Gegenteil könne eine Investition in die Papiere der Deutsche Börse beim derzeitigen Umfeld als mögliche Absicherung gegen den insgesamt sinkenden Markt betrachtet werden. Hlubek äußerte sich anlässlich der Bilanzpressekonferenz der Deutsche Börse für das Geschäftsjahr 2000. Das Unternehmen hatte bereits vergangenen Monat mitgeteilt, dass die Umsätze um 47 Prozent auf gut 702 Mill. Euro (4,94 Mrd. S) und der Jahresüberschuss ohne außerordentliche Erträge um mehr als das Doppelte auf 146,3 Mill. Euro gestiegen seien. Die Börse schlägt eine Bardividende von drei Euro je Aktie vor. Die Gesellschaft war Anfang Februar selbst an den Markt gegangen und hatte dadurch rund eine Milliarde Euro eingenommen, die in die Weiterentwicklung und den Neuaufbau der Geschäfte eingesetzt werden sollen. Dazu zählten insbesondere die Schaffung einer pan-europäischen Handelsplattform, die Ausdehnung des Teilnehmernetzes der Terminbörse Eurex auf Asien und Amerika sowie die Schaffung eine so genannten Kontrahenten, der unter anderem einen anonymem Aktienhandel zwischen den großen Marktteilnehmern ermöglicht. (APA/Reuters)