Wien - Während die Wirtschaftskrise in Fernost Österreichs Handelsbeziehungen mit dieser Region in den vergangenen Jahren "stark negativ beeinflußt" hat, haben die Exporte im Vorjahr wieder an Fahrt gewonnen. "Unsere Ausfuhren nach Japan, China inklusive Hongkong und Macao, Südkorea, Taiwan, Australien und Neuseeland konnten 2000 um 33,5 Prozent auf 38,4 Mrd. S (2,79 Mrd. Euro) gesteigert werden", berichtet der Leiter der Außenwirtschaft Österreich (AWO), Egon Winkler, im Zuge der Außenhandelstagung "Fernost" am Dienstag gemeinsam mit den österreichischen Handelsdelegierten dieser Länder. Umgekehrt importierte Österreich im gleichen Zeitraum aus den genannten Ländern um 22,8 Prozent mehr als 1999, was einem Importwert von 61,5 Mrd. S entspricht und das Handelsbilanzdefizit mit diesen Ländern auf 23 Mrd. leicht ansteigen ließ. "Die erfreulichen Exportzahlen zeigen, dass Österreichs Exporteure am Aufschwung im Fernen Osten sofort wieder partizipieren konnten", freut sich Winkler, der in diesem Zusammenhang auf die äußerst schwierigen Bedingungen und sehr unterschiedlichen Handelsusancen in den asiatischen Ländern und Australien hinweist. Der Anteil von Österreichs Außenhandel mit dieser Region liegt laut Winkler bei 6 Prozent und habe sich damit von bisher 4 Prozent verbessert. Chancen auf dem japanischen Markt Selbst wenn Japan seit Monaten mit einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise kämpft, konnten österreichische Unternehmen dorthin im vergangenen Jahr Waren im Wert von 12,5 Mrd. S, um 24,7 Prozent mehr als im Vorjahr, exportieren. Dies sei auf beträchtliche Steigerungen bei den Ausfuhren von Holz- und Holzmaterialien, Maschinen, Zulieferungen zur Elektroindustrie und chemischen Produkten zurückzuführen. Auch die Schwächung der großen Handelshäuser (Sogoshoshas) bringe den Exporteuren neue Chancen auf dem japanischen Markt. Auch die österreichischen Exporte in die Volksrepublik China können sich laut Winkler sehen lassen. Sie erreichten inklusive Hongkong einen Exportwert von 13,9 Mrd. S, was einen "ungewöhnlich hohen" Zuwachs von 60,6 Prozent bedeutet. "Dies ist vor allem auf die Verdopplung der Exporte nach Hongkong auf Grund von Einmallieferungen im Zuge von Wartungsarbeiten an Maschinen der Lauda Air zurückzuführen", erklärt Winkler, "aber auch der Anstieg um 23,8 Prozent nach Festlandchina ist höchst erfreulich." Nicht unwesentlich habe dabei der im Vergleich zum US-Dollar günstige Stand des Euro beigetragen. Traditionell entfallen fast zwei Drittel der österreichischen Exporte nach China auf Maschinen und Anlagen. Die Importe aus China inklusive Hongkong legten um 29 Prozent auf 19,8 Mrd. S zu und bestanden zu mehr als der Hälfte aus Waren arbeitsintensiver Produktion wie Bekleidung, Schuhe, Taschen, Spiele und Sportgeräte. (APA)