Wien - Der Wiener Wohnbaustadtrat Werner Faymann (S) hat sich am Dienstag über eine "Rekordvergabe" von Gemeindewohnungen erfreut gezeigt. 11.809 Wohnungen konnten demnach im Jahr 2000 von neuen Mietern bezogen werden, berichtete Faymann in der wöchentlichen Pressekonferenz von Bürgermeister Michael Häupl (S). Da die Zahl der Vormerkschein-Besitzer auf 12.243 zurückgegangen sei, bedeute dies eine durchschnittliche Wartezeit von einem Jahr. Noch 1991 war dieses Verhältnis weit ungünstiger, wie Faymann betonte. Damals seien 6.904 Wohnungen vergeben worden. Dem standen 21.060 Anmeldungen für eine Gemeindewohnung gegenüber. Die nunmehrige "positive Entwicklung" habe es der Stadt Wien ermöglicht, weitere soziale Schritte zu setzen. Für personenbezogene Förderungen wendet die Gemeinde laut Faymann heuer ein Budget von 1,8 Milliarden Schilling (130,8 Mill. Euro) auf. Zudem wurden in Gemeindebauten bereits die ersten 200 "Notfallswohnungen" an Bedürftige vergeben, wie Faymann berichtete. Der Wiener Wohnbaustadtrat präsentierte auch eine Studie, die sich einem derzeit häufig diskutierten Thema widmet: Dem möglichen Verkauf von Gemeindewohnungen. Im Mittelpunkt standen dabei die Probleme bei der Verwaltung von Mischhäusern, also Gebäuden, wo Miet- und Eigentumswohnungen Tür an Tür liegen. Die Schlussfolgerungen der Untersuchung lauten: - Wenn Mieten leistbar sind, besteht kein oder geringes Kaufinteresse. - Auch in guten Lagen können mietergeschützte Wohnungen nur deutlich unter dem Verkehrswert verkauft werden. - Neue Wohnungseigentümer in Althäusern sind schlecht informiert und unterschätzen die tatsächlichen Kosten. - Die unterschiedlichen Rechtsverhältnisse führen zu Konflikten innerhalb der Hausgemeinschaft. - Im Sanierungsfall verschärfen sich die Konflikte. (APA)