Wien - Das Thema BSE ist derzeit in aller Munde - was es damit auf sich hat, wissen allerdings nur die wenigsten. Alles Wissenswerte ist nun dem Buch "Rinderwahnsinn - Die Seuche Eropas" zu entnehmen. Der Autor, Manfred Weissenbacher, erklärt Fachausdrücke und auch die Zusammenhänge bei der Verbreitung einfach und klar. Dabei spart er nicht mit Kritik an verantwortlichen Organisationen. Genau geschildert wird aber auch die Herstellung von Tiermehl oder das Zerteilen der Tiere - vor dem Essen sollte das Buch nicht gelesen werden. "Prion" wird in Verbindung mit BSE immer erwähnt. Wer aber kennt den Ursprung dieses Fachbegriffs? Kreiert wurde dieses Wort von Stanley B. Prusiner, Professor für Biochemie, Neurologie und Virologie an der "University of California" aus dem Begriff "infektiöse Proteine". Weissenbacher zeigt in seinem Buch auch die Geschichte von der Scrapie bei Schafen über die "Kannibalenseuche" bis zur Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Kritisch setzt sich der Autor, Unternehmensberater und Verfasser zahlreicher Marktanalysen, mit der modernen Landwirtschaft auseinander. Um die Preise zu stützen, würden Massenschlachtungen durchgeführt, statt das Fleisch zu hungernden Völkern zu transportieren. Weissenbacher weist in Hinblick auf den Hunger in der Welt darauf hin, dass wesentlich mehr Pflanzenesser als Fleischesser ernährt werden könnten. Statt moderner Viehzucht sollte also vermehrt Ackerbau betrieben werden. Die Geschichte von BSE in Europa, vom ersten Auftreten bis zu den aktuellen Maßnahmen Anfang dieses Jahres, wird klar und übersichtlich dokumentiert. Dabei wird darauf hingewiesen, dass verantwortliche Behörden nicht immer rasch und umfassend genug reagiert hätten. Umfangreiche Quellenangaben erleichtern dem Leser die Übersicht. (APA)