Fußball
Deutschland-Legionär Martin Stranzl: Aufpassen auf Barbarez
Österreichs nächster Gegner im Kampf um einen WM-Platz ist im Angriff bestens besetzt
Wien - Martin Stranzl hat nicht nur bei Löwen-Trainer Werner Lorant, sondern auch bei Otto Baric einen Stein im Brett. Daher überraschte es auch nicht, dass der 20-jährige Burgenländer trotz seines erst eben überstandenen Zehenbruchs und des dadurch verursachten Fehlens in Kroatien wieder im Teamkader aufscheint. "Gegen die Bayern am Samstag war ich erstmals seit dem Freiburger Match wieder dabei. Schmerzen hatte ich keine, nur körperlich noch Defizite, die kann ich diese Woche aber aufholen", meinte der Abwehr- und Mittelfeldakteur, der vorsichtshalber im Derby mit einem Spezialschuh spielte.
Gegen Sergej Barbarez, der als gefährlichste "Waffe" der Bosnier gilt, führt der Wahl-Hamburger doch in der deutschen Bundesliga-Schützenliste mit 17 Toren und in der Scorer-Liste (einschließlich Vorarbeit) mit 22 Punkten, hat Stranzl noch nie direkt gespielt. "Aber er trifft derzeit jeden Ball", weiß der "Sechziger", der beim "etwas unglücklich verlaufenen" 0:2 im Stadtderby seiner noch nicht optimalen Kondition Tribut zahlen musste und in der 53. Minute nach bis dahin ansprechender Leistung ausgetauscht wurde. "Barbarez ist körperlich robust, technisch stark, gestaltet hinter den Spitzen auch das Spiel mit", charakterisiert Stranzl den Bosnier.
Drei Torjäger
"Sie haben gleich drei Torjäger. Neben Barbarez noch die reinen Spitzen Elvir Bolic von Rayo Vallecano und Elvir Baljic von Fenerbahce", sagt der über den Gegner "gut unterrichtete" Otto Baric. Da wäre dann zumindest von Beginn an kein Platz für den Austrianer Marko Topic, während der ÖFB-Teamchef dessen Klubkollegen Mirza Varesanovic eher im Mittelfeld als in der Abwehr vermutet. "Als Einzelspieler ist Bosnien sehr gut, als Mannschaft könnten wir - falls alles wie ich es will klappt - die Besseren sein", glaubt Baric.
Nach über einem Jahr Pause nominierte Baric auch wieder Robert Ibertsberger in das Aufgebot. "Zuletzt war ich gegen Griechenland dabei, ich habe mich über diese Einberufung riesig gefreut", sagte der Salzburger im Sturm-Dress. "Damit sind meine jüngsten Leistungen bestätigt worden und das hoffe ich auch für das Team", sagte der vierfache Nationalspieler, der überzeugt ist, "dass wir in Sarajevo drei Punkte holen können". Über seine Klub-Zukunft weiß der 24-Jährige noch nichts: "Denn noch bin ich Venezia-Spieler, der Leihvertrag mit Sturm läuft nur bis Sommer, vielleicht wollen sie mich dann - wenn sie sehen, dass ich wieder Nationalspieler bin - wieder zurück. Venezia hat gute Chancen den Wiederaufstieg ins Oberhaus zu schaffen."
Baric über den aktuellen Ibertsberger: "Er ist noch nicht dort, wo er vor über einem Jahr war, aber er ist im Kommen." (APA)