Linz - Von der "West Side Story" bis zum "Verkauften Großvater" reicht das Programmspektrum des Linzer Landestheaters in der neuen Spielzeit 2001/2002. Die Eröffnung wird ganz im Zeichen von Dennis Russell Davies stehen. Details zum neuen Spielplan wurden am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Linz erläutert. Froh ist Oberösterreichs Landeshauptmann und Kulturreferent Josef Pühringer (V), dass die "misslungene Volksbefragung" über den Neubau eines Musiktheaters in Linz Leitung und Ensemble des Landestheaters Linz nicht demotiviert hat. Auch statistisch befindet sich die Landesbühne nach dem dramatischen Publikumsrückgang in der ersten Saison der Intendanz Michael Klügl (1998/99) wieder auf Erfolgskurs. In der Saison 1999/2000 hat man um 24 Prozent mehr Besucher begrüßen können als im Theaterjahr zuvor. Doch das Theater dürfe sich nicht "dem Besucherdiktat unterordnen", sagte Pühringer, es habe auch einen bildungs- und kulturpolitischen Auftrag. Musik der Gegenwart vernachlässigt Keinem Besucher-Diktat, aber dem breiten Publikumsgeschmack entspricht der nächste Spielplan, vor allem in musikalischer Hinsicht. Dennis Russell Davies - ab 2002 Opern- und Orchesterchef in Linz - wird die Saison 2001/02 mit seinem ersten Dirigat am Landestheater Linz, der "West Side Story" von Leonard Bernstein, eröffnen. Dann folgen "Die Reise nach Reims" (Rossini), "Tannhäuser" (Wagner), "Katja Kabanova" (Janacek), "Cosi fan tutte" (Mozart) und "Macbeth" (Verdi). Aus der laufenden Saison werden der Rosenkavalier und der Freischütz übernommen. Operettenliebhaber werden mit dem wenig bekannten Opus von Oscar Straus "Die lustigen Nibelungen" bedient. Einziges Zugeständnis an die Musik der Gegenwart wird in der Musiksparte die "Lainz-Skandal"-Oper "Hin ist hin" von Christoph Coburger. "Linz-Projekt" Im Schauspiel kündigt das Landestheater Linz als Uraufführung ein "Linz-Projekt" an, das sich mit der Stadt und dem Nationalsozialismus auseinander setzen wird. Als Österreichische Erstaufführung wird das Stück "Kampfhunde" des jungen Franzosen Laurent Gaudé gespielt. Als aufwendigere Produktionen kündigen sich "Die Bakchen" des Euripides und Brechts "Dreigroschenoper" an. "Klassiker" wie "Liebelei, "Lulu", "Tartuffe", "Die Zofen", "Penthesilea" und "Liliom" werden im Schauspiel mit dem Weihnachtsstück "Peterchens Mondfahrt" und dem Volksstück "Der verkaufte Großvater" garniert. Der auch international reüssierenden Linzer Ballett-Compagnie unter Robert Poole werden in der nächsten Spielzeit drei Produktionen anvertraut. (APA)