Linz - Mit der neuerlichen Frist bis 19. April 2001, die der US-Anwalt Ed Fagan dem Temelin-Betreiber CEZ für die Vorlage der Dokumente zu dem Kraftwerk eingeräumt hat, können die Atomgegner "leben". Dies erklärte der Sprecher der oberösterreichischen Plattform gegen Atomgefahren, Josef Pühringer, am Dienstagnachmittag. "Kein Rechtsanspruch" Es sei schon sehr viel Zeit vergangenen, da komme es auf diese weiteren 30 Tage auch nicht mehr an, meinte Pühringer. Gedämpft wurde inzwischen die Hoffnung, dass die amerikanische Firma Westinghouse Electric Company - einer der wichtigsten Ausrüster des AKW Temelin - der Forderung Fagans nach Offenlegung aller Unterlagen nachkommen werde. Die Plattform gegen Atomgefahren erhielt nach Pühringers Angaben am Dienstag ein Fax von Westinghouse, in dem der Konzern darauf hin gewiesen habe, dass die Atomgegner und Ed Fagan keinen Rechtsanspruch auf Einsicht in die firmeninternen Unterlagen und Dokumente hätten. "Wenn schon Westinghouse nicht bereit ist, die Unterlagen offen zu legen, dann sind jetzt der Temelin-Betreiber CEZ und die tschechische Regierung gefordert", so der Sprecher der Plattform. "Wir lassen uns nicht mit alten Hüten abspeisen" Der oberösterreichische Landeshauptmann Josef Pühringer (V) meinte in einer Aussendung am Dienstagnachmittag: "Wir lassen uns nicht mit alten Hüten abspeisen". Tschechien müsse "endlich die noch offene Bringschuld im Rahmen des Melker Prozesses erfüllen", verlangte Pühringer, "ich rate der tschechischen Seite, den UVP-Experten ordentliche Unterlagen zu liefern". Und der Landeshauptmann fügte hinzu: "Einmal mehr sieht es so aus, als würde Tschechien mit allen Mitteln auf eine Husch-Pfusch-UVP hinarbeiten. Sollte es so sein, werden wir das nicht kritiklos hinnehmen". (APA)