Skopje - Der Hohe Repräsentant der Europäischen Union für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Javier Solana, hat die mazedonische Regierung in ihrer Haltung bestärkt, Verhandlungen mit den albanischen Rebellen abzulehnen. "Es ist ein Fehler, mit Terroristen zu sprechen", sagte Solana am Dienstag nach einer Unterredung mit Staatspräsident Boris Trajkovski in Skopje. Die legitimierten politischen Parteien der Albaner sollten ihre Forderungen innerhalb der demokratischen Institutionen stellen. "In diesen Institutionen können sie fordern, was auch immer sie wollen." Die albanischen "Extremisten" müssten jedoch isoliert werden, betonte Solana. Ein Einsatz der mazedonischen Armee sei notwendig, wenn dieser der eigenen Verteidigung diene, sagte der frühere NATO-Generalsekretär. Militärische Maßnahmen müssten allerdings "angemessen" und gemäß den Prinzipien der europäischen Gemeinschaft erfolgen. Nach Einschätzung der NATO-Militärs reicht die derzeitige KFOR-Stärke im Kosovo nur aus, wenn sich die Situation in Mazedonien und Südserbien nicht weiter zuspitzt, wie aus Brüsseler Diplomatenkreisen verlautete. Noch am Montag hatte NATO-Generalsekretär George Robertson in Brüssel erklärt, die KFOR verfüge über genügend Truppen, um die Kontrollen im Grenzgebiet zwischen dem Kosovo und Mazedonien zu verschärfen. Derzeit sind nach Angaben der Allianz 42.000 Mann aus rund 30 Staaten für die KFOR im Einsatz. 37.000 Soldaten sind im Kosovo; für ihre logistische Versorgung sind 5000 weitere in Albanien und Mazedonien stationiert. Deutsche Regierung will Soldaten entsenden Die deutsche Regierung will nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung zusätzliche Bundeswehrsoldaten zum Schutz der deutschen KFOR-Einheiten auf den Balkan entsenden. Das Blatt berief sich am Dienstag auf informierte Kreisen im Verteidigungsministerium in Berlin. Verteidigungsminister Rudolf Scharping werde noch am selben Tag den Marschbefehl für eine aus den Standorten Wildeshausen und Varel zusammengestellte Fallschirmjäger-Kompanie erteilen, hieß es in dem Beitrag für die Mittwoch-Ausgabe des Massenblattes. Norwegen und Dänemark wollen keine zusätzlichen Soldaten in das Balkan-Krisengebiet entsenden. Das erklärten der norwegische Außenminister Thorbjörn Jagland und sein dänischer Amtskollege Mogens Lykketoft am Dienstag in Oslo bzw. Kopenhagen. Sie reagierten damit auf eine Aufforderung von NATO-Generalsekretär Lord Robertson an die bisher am internationalen KFOR-Einsatz im Kosovo beteiligten Länder, zusätzliche Kontingente zur Grenzsicherung zwischen dem Kosovo und Mazedonien bereit zu stellen. (APA/Reuters)