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Der mit der Kultfigur "Moorhuhn" bekannt gewordene Computer-Spielspezialist Phenomedia will nach dem Rekordjahr 2000 sein Wachstumstempo beibehalten und sieht großes Potenzial bei Handy-Spielen. "Wir wollen 2001 beim Umsatz um 14 Prozent zulegen, aber das Wachstum der Zukunft kommt aus dem mobilen Unterhaltungsgeschäft", sagte Phenomedia-Vorstandschef Markus Scheer am Dienstag in Düsseldorf. Ab 2002 erwarte das am Neuen Markt gelistete Unternehmen "deutlich signifikante Umsatzanteile" aus dem Handy-Spielegeschäft. Umsatz verdreifacht und Prognosen verdoppelt 2000 hatte sich der Umsatz mehr als verdreifacht und das Ergebnis vor Zinsen fast vervierfacht und damit die Prognosen vom Börsengang verdoppelt. Der Kurs der Phenomedia-Aktie legte in einem festen Marktumfeld bis zum Nachmittag um 6,55 Prozent auf 17,40 Euro zu. Am 18. Februar 2000 hatte die Aktie mit 96,65 ihren Höchststand erreicht. Der Emissionspreis betrug vor einem Jahr 22,50 Euro und die Erstnotiz lag bei 28,50 Euro. Vorbild ist Japan "Mit den Handy-Spielen wollen wir die Leute kurz aus dem Büro-Alltag holen", sagte Scheer weiter und verwies auf das Beispiel Japan. Dort erfreuten sich solche Spiele auf Basis großer Beliebtheit. Zur Zeit verhandele Phenomdia mit der Swisscom, um das Moorhuhn über das Handy jagen zu lassen. Eine Moorhuhnjagd kostet rund 25 Schilling Das Spielen einer kompletten Moorhuhnjagd werde 25 Schilling (3,60 DM) kosten und über den SMS-Dienst abgerechnet, sagte Scheer. "Zehn bis 30 Prozent vom Umsatz pro Spiel hätten wir schon gerne", fügte Finanzvorstand Achim Illner hinzu. Die Verhandlungen mit Telekom-Anbietern und Handy-Produzenten seien jedoch schwierig. Das Personal müsse geschult und auch die Technik auf den erwarteten Ansturm ausgerichtet werden. Hinzu komme, die Systeme der Mobilfunkanbieter in Europa seien häufig nicht kompatibel. "Wir haben die fertigen Spiele für jeden Anbieter in der Schublade", sagte Scheer. Dieses Jahr noch Moorhuhn 3 und Werner Für 2001 rechnet Phenomedia "bei einer konservativen Schätzung" mit einem Umsatzanstieg von 14 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) sieht Scheer bei 6,9 Millionen Euro, das wären elf Prozent mehr als 2000. Ins Rennen um die Gunst der Spieler werde Phenomedia in diesem Jahr die dritte Folge von Moorhuhn, das Schaf Sven, "Baby Trouble" und den Moorfrosch sicken. Im April werde das Motorradrennen mit dem norddeutschen "Bölkstoff"-Spezialisten Werner eröffnet. Eines der renditenstärksten Unternehmen am Markt Im vergangenen Jahr hat die Phenomedia die eigenen Umsatzziele um rund zehn Prozent übertroffen. "Wir sind damit eines der renditestärksten Unternehmen am Neuen Markt", sagte Scheer. Der Umsatz kletterte um 236 Prozent auf 16,3 Millionen Euro. Das EBIT stieg um 267 Prozent auf rund 6,2 Millionen Euro. Den Jahresüberschuss bezifferte Finanzvorstand Illner auf rund 5,5 Millionen DM. Eine Ausschüttung sei nicht geplant. Das Ergebnis je Aktie betrage 0,85 Euro nach 0,42 Euro im Vorjahr. (Reuters)