Cape Canaveral - Die erste Mannschaft der Internationalen Raumstation ISS ist am Mittwoch sicher auf die Erde zurückgekehrt. Mit der amerikanischen Raumfähre Discovery landete die Astronauten-Crew am Morgen nach 141 Tagen im Weltraum in Florida. Das Shuttle landete nach Stunden der Ungewissheit doch noch in Cape Canaveral, weil sich eine Schlechtwetterfront verzogen hatte. Um 8.31 MEZ (2.31 Ortszeit) setzte die Discovery zur 17. Nachtlandung einer Raumfähre auf. Das war zwei Stunden später als vorgesehen, doch war das befürchtete Ausweichen auf den Luftwaffenstützpunkt Edwards in Kalifornien nicht nötig. Dann hätte die Discovery Huckepack von einem Jumbo zur Ostküste gebracht werden müssen. Die Discovery-Astronauten waren knapp 13 Tage auf ihrer Reise zu der ISS-Raumstation unterwegs. Neun Tage lang war das Shuttle an der Station angedockt gewesen. Am vergangenen Montag hatte er in rund 400 Kilometern Höhe über dem südamerikanischen Land Guayana wieder abgelegt. Der Abschied erfolgte einen Tag später als ursprünglich geplant. Weil der Einzug der neuen Mannschaft mit rund fünf Tonnen Material Zeit raubend war, hatte die Bodenkontrolle in Houston (Texas) der Fähre 24 Extra-Stunden im Orbit verordnet. Die erste ISS-Langzeit-Besatzung mit Kommandant Bill Shepherd aus den USA sowie Juri Gidsenko und Sergej Krikalow aus Russland hat genau 136 Tage in der Orbitalstation verbracht und ist dann von einer neuen Crew abgelöst worden. Die "Alten" sollen sich jetzt in einem 45 Tage langen Spezialtraining wieder an irdische Verhältnisse gewöhnen. Die Neuen - der russische Kommandant Juri Usatschew, die Amerikanerin Susan Helms und ihr Landsmann James Voss - werden voraussichtlich bis Anfang Juli die Stellung halten. Die Kooperation im All lief in einem anderen Fall nicht ganz so reibungslos. Die NASA blieb in dem offen ausgebrochenen Streit mit den Russen um den Welttraumtouristen Dennis Tito hart. Auf einer Pressekonferenz in Washington bekräftigte die US-Raumfahrtbehörde am Dienstag, dass sie den am 30. April geplanten Flug des amerikanischen Multimillionärs an Bord einer russischen Sojus-Kapsel zur ISS-Station ablehne. Als Ersatzmann favorisiert die NASA den deutschen Astronauten Thomas Reiter. Der 40-jährige war von der europäischen Raumfahrtagentur ESA als Ersatzmann vorgeschlagen worden. Der 60-jährige Tito hatte den Russen 20 Millionen Dollar gezahlt. Als denkbarer Kompromiss zeichnete sich ab, dass Tito bei einem späteren Flug im Oktober dabei sein könnte. Die NASA hat ihre Haltung mit Titos mangelnder Erfahrung begründet, die aber mit Training wettgemacht werden könnte. Tito war am Montag abgewiesen worden, als er mit zwei russischen Kosmonauten im Johnson Space Center in Houston für ein einwöchiges Trainingsprogramm erschien. Aus Solidarität streikten auch die Russen einen Tag. (APA/dpa)