Linz - Nach einem zweieinhalb Stunden dauernden "Gipfel-Gespräch" aller Beteiligten bei der Bezirkshauptmannschaft Linz-Land zeichnete sich am Mittwochnachmittag eine Lösung im Konflikt um die vom Abbruch bedrohte Moschee in Traun ab. Wie Günther Ahmed Rusznak, der Sprecher der islamischen Gemeinde, der APA gegenüber erklärte, bestehe jetzt die Möglichkeit, ein anderes Gebäude in Traun zu mieten und als Moschee zu verwenden. Die Stadt würde dieser Lösung zustimmen, habe der Bürgermeister bei dem Gipfel-Gespräch gesagt, so Rusznak. Jener Teil eines Gebäudes in der Trauner Bahnhofstraße, der bisher als Moschee diente, muss aus bau- und feuerpolizeilichen Gründen abgerissen werden. Ein Ersatzobjekt fanden die Moslems bisher nicht, sie erklärten darauf hin, den verbleibenden Gebäudeteil zur Moschee umzufunktionieren. Das Freitagsgebet müssten sie dann allerdings künftig unter freiem Himmel abhalten, am kommenden Freitag sei außerdem eine Demonstration geplant. Bei dem "Moschee-Gipfel" wurde dann die Lösung mit einem in Privatbesitz befindlichen Gebäude in der Urnenhainstraße in Traun - rund einen Kilometer vom jetzigen Moscheestandort in der Bahnhofstraße entfernt - zur Sprache gebracht. Rusznak: "Es wäre für uns zwar keine optimale Lösung, es wäre aber eine akzeptable Lösung". Voraussetzung sei allerdings, dass der Besitzer dieses Hauses zustimmt. "Wir haben schon früher einmal mit ihm gesprochen, da hat er Nein gesagt, wenn jetzt aber die Stadt ebenfalls dafür ist, dann wird er vielleicht zustimmen", so Rusznak. Was den Abbruch des Gebäudeteils in der Bahnhofstraße betrifft, der bisher als Moschee diente, so werde es hier keine weitere Verzögerung mehr geben, der rechtskräftige Abbruchbescheid werde in nächster Zeit vollzogen, unabhängig von der möglichen Lösung mit dem neuen Mietshaus in der Urnenhainstraße, habe - laut Rusznak - der Bezirkshauptmann bei dem Gipfel-Gespräch erklärt. Ob die Moslems am kommenden Freitag ihre angekündigte Demonstration durchführen, das ließ Rusznak vorerst noch offen, die diesbezügliche Entscheidung werde bis morgen, Donnerstag, getroffen. Bezirkshauptmann Rudolf Doleschal bestätigte im Wesentlichen die Aussagen Rusznaks. Es werde allerdings schon aus organisatorischen Gründen in dieser Woche zu keinem Abbruch des Gebäudeteils in der Bahnhofstraße kommen. Grundsätzlich bezeichnete der Bezirkshauptmann das Gesprächsklima bei dem Moschee-Gipfel als "konstruktiv". (APA)