Wien/Graz - Alles, was einspurig auf Rädern oder Rollen daherkommt, kann umfallen. Kaum verwunderlich also, dass die seit dem Vorjahr boomenden Microscooter immer mehr Sturzpiloten abwerfen. In der Mehrzahl handelt es sich dabei um Kinder. 74 davon wurden allein zwischen Juli und Oktober 2000 an der Grazer Uni-Klinik für Kinderchirurgie behandelt. Da zu erwarten ist, dass die Flitzer auch heuer wieder in zahlreichen Osternestern liegen werden, weist die Initiative "Große schützen Kleine" darauf hin, dass die Auswertung der Unfälle ein "eindeutiges Sicherheitsrisiko in der mangelhaften Konstruktion" der Scooter ergeben habe.

Räder zu klein

Zu kleine und zu schmale Räder seien Hauptverursacher der Unfälle: 83 Prozent der Kinder stürzten aufgrund minimaler Unebenheiten, weitere sieben Prozent blieben mit den kleinen Rädern in Kanalgittern hängen. In fünf Fällen führte eine abschüssige Straße zum Unfall. Die häufigsten Verletzungen bei Scooter-Unfällen sind Kopfverletzungen (51 Prozent), gefolgt von gebrochenen oder zumindest aufgeschürften Extremitäten (46 Prozent). 13 Prozent der Verletzten im Alter von vier bis 16 Jahre mussten stationär behandelt werden.

Der ÖAMTC weist darauf hin, dass Scooteristinnen und Scooteristen, abgesehen von der Oberflächenbeschaffenheit der Fahrbahn, auch gesetzliche Grenzen gesetzt sind: Auch wenn sie noch so brettleben locken, Straßen, reine Radwege und Radfahrstreifen sind verboten. Du darfst, heißt es hingegen auf Gehsteigen, in Fußgängerzonen und in Wohnstraßen. Kinder dürfen zwar grundsätzlich, sollten aber nicht, alleine durch die Gegend rollen. "Prinzipiell rechts halten", rät der Autofahrerclub noch. (APA/simo, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 21. 3. 2001)