Mexiko - Der mexikanische Präsident Vicente Fox hat den Zapatisten-Rebellen erneut Zugeständnisse gemacht. Nach der Schließung von vier Militärstützpunkten im südlichen Bundesstaat Chiapas ordnete Fox nach eigenen Worten am Freitag (Ortszeit) auch die Räumung einer fünften Basis an. Zudem gab er die Umwandlung der beiden restlichen Stützpunkte in Sozialzentren bekannt sowie die Freilassung von zwölf Sympathisanten des Zapatistischen Nationalen Befreiungsheers (EZLN) aus Gefängnissen. Für die Freilassung weiterer Zapatisten wolle er sich beim Innenministerium einsetzen, fügte Fox hinzu. Das EZLN forderte bisher die Schließung aller Militärstützpunkte in Chiapas und die Freilassung von etwa hundert politischen Gefangenen. Ein EZLN-Sprecher teilte unterdessen in Mexiko-Stadt mit, der vorgesehene Auftritt eines EZLN-Führers vor dem mexikanischen Parlament werde am kommenden Mittwoch stattfinden. Alle Forderungen der Guerilleros erfüllt In einem Brief an den EZLN-Chef Subcomandante Marcos erklärte Fox, die Exekutive habe damit alle Forderungen der Guerilleros erfüllt. Marcos und 24 weitere Zapatistenführer waren am 11. März nach einer zweiwöchigen Reise durch zwölf Bundesstaaten in Mexiko-Stadt eingetroffen. Mit ihrer 3000 Kilometer langen Friedenstour wollten sie ihren Forderungen, darunter erweiterte Rechte für die indianische Urbevölkerung, Nachdruck verleihen. Fox hatte am 1. Dezember 2000, dem Tag seines Amtsantritts, einen Gesetzesentwurf über Rechte und Kultur der mexikanischen Ureinwohner an den Kongress übermittelt. Er hofft auf eine baldige Wiederaufnahme der seit 1996 auf Eis liegenden Friedensverhandlungen mit den Rebellen. Das EZLN hatte sich am 1. Jänner 1994 aus Protest gegen Armut und Unrecht in Chiapas erhoben. (APA)