Nach dem Programm-Schwerpunkt zum Thema Holocaust setzt der ORF nun seinen Geschichtsschwerpunkt fort. Wer waren die Frauen die Adolf Hitler besonders nahestanden? Welchen Einfluss hatten Frauen auf Hitler und seine Entscheidungen? Und wie lässt sich seine Wirkung auf Frauen erklären? Diesen Fragen ging Thomas Hausner in der zweiteiligen Brennpunkt-Dokumentation "Hitler und die Frauen" bzw. "Die Frauen und Hitler", die am Dienstag Abend im ORF-Zentrum präsentiert wurde, nach. Die Co-Produktion von ORF und Bayrischem Rundfunk wird die kommenden zwei Freitage auf ORF 2 gesendet. "Durch den prominenten Sendeplatz um 21.20 Uhr im zweiten Hauptabendprogramm unterstreicht der ORF die Wichtigkeit der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus", sagte TV-Informationsintendant Hannes Leopoldseder bei der Präsentation. Neues Archivmaterial beschreibt Hitlers Verhältnis zu Frauen Mit teilweise neu entdecktem Archivmaterial und Aussagen der letzten lebenden Zeitzeugen schildert Hausner das Verhältnis Hitlers zu den Frauen. "Sehr intelligente Menschen sollen sich eine primitive und dumme Frau nehmen", äußerte Hitler in Anwesenheit seiner Lebensgefährtin Eva Braun gegenüber seinem Vertrauten Albert Speer. Die Brennpunkt-Dokumentation macht deutlich, dass Hitler nicht nur als Politiker, sondern auch im Privatleben ein großer Zerstörer war. Am Anfang waren es vor allem ältere Frauen die Hitler bei seiner politischen Laufbahn mit Geld und Einfluss unterstützten. Die in der Dokumentation dargestellte Hermine Hoffmann ging als "Hitler-Muttl" in die Geschichtsbücher ein. Als Hitler Reichskanzler wurde, brach er den Kontakt zu den älteren Damen ab, und ließ sich von jungen Frauen anhimmeln. Einige von ihnen, darunter Hitlers Nichte und zugleich Geliebte Geli Raubal, wählten den Freitod. "Ich konnte die Faszination Hitlers nicht mehr nachvollziehen" meinte Hausner im Anschluss an die Präsentation. (APA)