Jakarta - Der unter Druck geratene indonesische Präsident Abdurrahman Wahid ist nach offiziellen Angaben bedingt zum Rücktritt bereit. Voraussetzung dafür sei, dass das Parlament feststelle, dass Wahid gegen die Verfassung verstoßen habe, sagte Verteidigungsminister Mahfud M.D. am Mittwoch in Jakarta. Wahid werde sich nicht weigern, zurückzutreten, sollte dies verfassungsgemäß verlaufen, sagte der Minister vor Reportern. Wahid war eine Verwicklung in Finanzaffären vorgeworfen worden. Unter anderem deshalb hatte ihn das Parlament offiziell gerügt. Sollte das Parlament eine zweite Rüge aussprechen, wäre damit der Weg frei für ein Amtsenthebungsverfahren. Wahid hat bis Mai Zeit, um auf die erste Rüge zu antworten. Mahfud M.D. sagte, dass Wahids Antwort abgeschlossen sei. "In seiner Antwort (auf die Rüge), protestiert der Präsident nicht dagegen, dass er kritisiert wird, gerügt wird und sogar aufgefordert wird, vom Präsidentenamt zurückzutreten , wenn er gegen die Verfassung verstoßen hat", sagte der Verteidigungsminister. Medien berichteten am Mittwoch, knapp ein Drittel der Abgeordneten hätten einen Antrag unterzeichnet, der Wahid eine Verletzung seines Amtseides und einen Verstoß gegen die Verfassung vorwirft. (APA/Reuters)