Wien - Die Wiener Wirtschaftskanzlei "Zeiner & Zeiner" klagt den Medieninhaber der FPÖ-nahen Zeitschrift "Zur Zeit" nach dem Markenrecht, weil sie nicht mit der FPÖ assoziiert werden möchte. "Zur Zeit" verwendet im Logo zwei "Z", die denen im Zeichen der Anwaltskanzlei ähnlich sind. Der Ruf, der FPÖ nahe zu stehen, wäre "geschäftsschädigend", heißt es in der Klagsschrift. Die Kanzlei habe internationale, auch jüdische Klientel, und Dr. Hans Georg Zeiner betreibe in Prag zusammen mit einer israelischen Kollegin ein Anwaltsbüro unter der selben Marke. "Zur Zeit" sei aber "ein Organ der Freiheitlichen Partei Österreichs, die sich gerade in letzter Zeit durch fremdenfeindliche und antisemitische Äußerungen von Parteimitgliedern ausgezeichnet hat", heißt es in der beim Handelsgericht Wien eingebrachten Klagsschrift gegen die "W3 VerlagsgmbH & Co KG". Jede Assoziation mit der FPÖ sei für die Wirtschaftskanzlei "mit einem nicht unbeträchtlichen Schaden verbunden." Außerdem würde "Zur Zeit" auch Beiträge veröffentlichen, "die eine Tendenz aufweisen, die bei Assoziation mit den klagenden Parteien, für die letzteren geschäftsschädigend sind. Besonders hervorzuheben ist ein Comic Strip, dessen Held z.B. 'Walhalla' heißt oder ein Artikel mit dem bezeichnenden Titel 'Multikulturell-Multikriminell'". Verwechslungen nicht ausgeschlossen Angesichts der Ähnlichkeit der zwei "Z" in den beiden Schriftzügen - sie sind jeweils grau und blau in ähnlichem Schriftzug, mit ähnlichen Schattierungen, An- und Abstrich - könnten Verwechslungen "nicht nur nicht ausgeschlossen werden", sondern würden sich "geradezu aufdrängen". "Die Kläger sind schon wiederholt auf diese Ähnlichkeit angesprochen worden", heißt es. "Zeiner & Zeiner" klagen auf Unterlassung und auf Veröffentlichung des Urteils nicht nur in Österreich, sondern in der gesamten EU. Schadenersatz fordern sie nicht, weil man nicht davon ausgehe, dass "Zur Zeit" das Zeichen "böswillig" verwendete, so Zeiner. Dass die Klage erst jetzt eingebracht wird, hängt offenbar mit dem Wiener Wahlkampf zusammen. Eine Sekretärin habe ihn vor einiger Zeit auf die Ähnlichkeit hingewiesen - und ein Exemplar der Zeitschrift mitgebracht, das wohl im Zuge des Wahlkampfes an Wiener Haushalte verteilt werde. Bis dahin sei ihm "Zur Zeit" unbekannt gewesen, erklärte Zeiner. (APA)