Innsbruck - Vertreter von Tiroler SPÖ und Grünen haben am Mittwoch im Landtag die Einbindung auch von Ärzten und dem Krankenhauserhalter Tilak für den neuen Schadensfonds nach Behandlungsfehlern gefordert. Gesundheitslandesrätin Elisabeth Zanon-zur Nedden (V) verteidigte die neue Einrichtung, die "ein Schritt in die Richtung" sei, weil verschuldensunabhängig bei Härtefällen geholfen werden könne. Seit 1. Jänner werden an Tiroler Krankenhäusern zehn Schilling pro Patient und Nacht eingehoben. Jährlich rechnet Zanon mit mehr als fünf Millionen Schilling für diesen Fonds. Nach Erfahrungswerten will der Bund möglicherweise im kommenden Jahr bundesweite Regelungen erlassen. Wichtig sei, dass auch Pflegefehler abgegolten werden sollen. Maximal seien 300.000 Schilling als Auszahlung vorgesehen, die unbürokratisch über eine Kommission an die Betroffenen weitergeleitet würden. SP-Klubobmann, LAbg. Walter Guggenberger, meinte, der Spatz in der Hand sei besser als die Taube am Dach. SP-LAbg. Gabi Schiessling sprach von einem "Missstand"weil nur Patienten in den Fonds einzahlen müssten. Der Grüne Klubobmann, LAbg. Georg Willi, forderte, dass auch "potentielle Schädiger" in den Fonds einzahlen sollten. Es sei falsch, dass die möglichen Geschädigten zur Kassa gebeten würden. Gegen die Einbeziehung der Ärzte wandte sich FP-Abg. Franz Linser. Er teile die "Vollkaskomentalität" nicht. Es sei falsch, die Ärzte zur Kassa zu bitten, bevor ein Fehler passiert sei. (APA)