Brasilia - Brasilianische Gesetzgeber haben am Dienstag dem europäischen Fußball eine Mitschuld am derzeitigen Pass-Skandal gegeben. "Ohne die Verantwortung der brasilianischen Seite zu bestreiten, es liegen uns Fakten vor, die die Rolle von europäischen Managern, Agenten und Klubs in diesem Fall klar zeigen", erklärte Aldo Rebelo, der Präsident einer Untersuchungskommission in Brasilien, die sich mit der Korruption im Fußball befasst. Mehr als 70 größtenteils südamerikanische Spieler waren in Frankreich, Spanien, Italien, Portugal und den Niederlanden mit gefälschten Pässen erwischt worden. Laut Rebelo gebe es keine Anzeichen dafür, dass die falschen Reisedokumente in Brasilien angefertigt oder aus Brasilien geliefert worden sind. Als Paradebeispiel wurde der Fall Cafu genannt. Der für den italienischen Tabellenführer AS Roma tätige brasilianische Internationale soll etwa seinen gefälschten Pass vom Klubpräsidenten der Römer erhalten haben. Rebelo und seine Kommission hätten weiters eine internationale "Mafia" ausgeforscht, die Spieler mit falschen Pässen transferiert. (APA/Reuters)