Washington - Die US-Regierung hat eine Entscheidung des früheren Präsidenten Bill Clinton zum Schutz der Verbraucher vor einer Verunreinigung des Wassers mit Arsen aufgehoben. Die Regelung senkte den seit fast 60 Jahren gültigen Grenzwert für Arsen von 50 Milliardstel auf zehn Milliardstel. 3.000 Städte und Gemeinden hätten ihre Trinkwassersysteme nachrüsten müssen. Die US-Umweltbehörde erklärte am Dienstag, zunächst müssten die wissenschaftliche Grundlage des Grenzwertes und die Kosten überprüft werden. Umweltministerin Christie Whitman erklärte, es nicht nicht geklärt, ob der niedrige Grenzwert von zehn Milliardstel gerechtfertigt sei. Umweltschützer kritisierten, die Regierung Bush habe mit ihrer Entscheidung die Interessen der Industrie über die der Verbraucher gestellt. Arsen fällt unter anderem als Nebenprodukt im Bergbau an. Die Umweltschutzorganisation Natural Resources Defense Council, auf deren Klage die Entscheidung der Clinton-Regierung zurückging, kündigte eine erneute Klage an. Nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern kann Arsen im Trinkwasser verschiedene Arten von Krebs auslösen. In der vergangenen Woche war Bush von seinem Wahlversprechen einer Kohlendioxidreduzierung abgerückt und hatte damit Besorgnis in Europa ausgelöst. Als Begründung nannte er die Energiekrise des Landes. Vorwürfe, er sei unter dem Druck der Industrielobby eingeknickt, wies er zurück. Das Landwirtschaftsministerium ordnete in der vergangenen Woche die Aufhebung eines Verbots von Baumfällarbeiten und des Straßenbaus in einem Drittel der Nationalforste des Landes an. (APA/AP)