Beim Telefonieren mit dem Handy gehen die Zeiten der spottbilligen Einsteigermodelle zu Ende: Drei der vier großen Netzbetreiber kündigten am Mittwoch an, die Subventionen für die Endgeräte drastisch zu senken. "Runter mit den Subventionen", rief T-Mobile-Chef Kai-Uwe Ricke. Vor allem Prepaid-Kunden müssen in Zukunft mit mehr Kosten rechnen. Auch die Netzbetreiber E-Plus und Viag Interkom wollen den Kunden den Handykauf nicht mehr so billig wie bisher machen. Bisher haben die Netzbetreiber oft mehrere hundert Mark zum Handykauf zugeschossen, um Kunden zu gewinnen. T-Mobil, nach D2 der zweitgrößte Mobilfunkanbieter in Deutschland, will das Subventionsniveau in allem Märkten senken. Vor allem aber in den Prepaid-Märkten sollen die Profite damit erhöht werden. Laut T-Mobil-Manager Rene Obermann haben zwar 70 Prozent der Deutschen inzwischen ein Handy, aber zehn Prozent davon hätten in den letzten drei Monaten nicht ein Gespräch geführt. Das ist für die Unternehmen ärgerlich, weil das Geld für die Handy-Subvention weg ist, sie aber nichts verdienen, weil eben nicht telefoniert wird. T-Mobil will künftig gezielt dort beim Gerätekauf helfen, wo auch später große Umsätze erhofft werden, etwa bei der Einführung der GPRS-Handys, die zunächst nur mit Festvertrag und Grundgebühr angeboten werden. T-Mobil hat jetzt 20,6 Millionen Kunden. Auch E-Plus brennt das Problem unter den Nägeln: "Wir müssen die Kunden dazu erziehen, dass gute Leistungen ihren Preis haben", sagte E-Plus-Chef Uwe Bergheim. Er sprach sich gegen die weitere Subventionierung von Neukunden aus. "Wir müssen aufhören, eine ganze Generation dazu zu erziehen, dass unsere Leistungen umsonst sind." Bergheim kündigte für E-Plus ein "signifikantes Zurückfallen von Subventionen an". Vor allem die Prepaid-Kunden, die über Gebührenkarte abrechnen, hätten weniger Subventionen zu erwarten. E-Plus wolle auch weiterhin die Balance zwischen Kundenzuwachs und Profitabilität einhalten. Das Unternehmen habe im Jänner und Februar einen Zuwachs von 600.000 Kunden verzeichnen können und zähle jetzt bundesweit 7,2 Millionen Kunden. Auch der kleinste der Netzanbieter, Viag Interkom, will von den Subventionen runter. Allerdings sieht der Vorsitzende der Geschäftsführung, Maximilian Ardelt, die Branchenriesen in der Pflicht, vorneweg zu marschieren. Viag Interkom hat 3,7 Millionen Kunden. Vom Marktführer D2 ist bekannt dass auch dort die Subventionen kritisch gesehen werden. (APA/AP)