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Foto: APA/ ARTINGER Guenter
Wien (APA) - Die Umweltorganisation Greenpeace appelliert an Bürgermeister Michael Häupl (S), den Strombezug des Wiener Energieversorgers Wienstrom von deutschen Atomstromkonzernen wie E.ON offenzulegen und den Import von Strom aus dem tschechischen Atomkraftwerk Temelin zu unterbinden. "Nachdem Linz, Salzburg und Klagenfurt ihrem Stromversorger die Kündigung angedroht haben, sollte dieser Atomstrom aus Deutschland von der E.ON beziehen, ist nun Bürgermeister Häupl dringend gefordert, die Wiener aufzuklären, dass noch heuer Temelinstrom über die Wienstrom aus den Steckdosen der Wiener Haushalte fließen wird", forderte Greenpeace-Energiesprecher Erwin Mayer am Mittwoch in einer Aussendung der Umweltorganisation. Bisher hätten 450 Bürgermeister in Österreich und Bayern und zwei Wiener Bezirksvorsteher die Greenpeace-Deklaration an die Wienstrom unterschrieben. Die Bezirke seien für den Strombezug ihrer Einrichtungen selbst zuständig und könnten ebenso wie die Haushalte ab Oktober frei ihren Stromversorger wählen, so Greenpeace. "Häupl sollte sich der breiten Anti-Temelinfront anschließen, denn auch die Wiener wollen keinen Strom aus dem tschechischen Schrottreaktor", erklärte Mayer. Anlässlich "des drohende Ausverkaufs des EVN-Aktienpaketes an ausländische Atomstromproduzenten wie E.ON oder der Electricite de France (EdF)" fand am Dienstag am Ballhausplatz in Wien eine dreistündige Demonstration von 15 Anti-Atom-Initiativen statt. Unter dem Motto "Gemeinsamer Aufschrei gegen den Ausverkauf der E-Wirtschaft an Atomstromgiganten" hätten die Demonstranten darauf hingewiesen, dass der geplante Ausverkauf der österreichischen E-Wirtschaft die gesamte bisherige und zukünftige Anti-Atom-Politik Österreichs ad absurdum führen würde, heißt es in einer Aussendung der Organisatoren der Kundgebung.