Film
Mitten in der Stadt: "mädchen reden"
Videoscreenings aus den USA, Berlin und Wien im Wiener WUK
Wien - Mädchen-Lebenswelten, der Alltag, die Krisen oder die Selbstbilder weiblicher Teenager sind - abseits standardisierter Repräsentationen in Soaps oder Hollywood-Teen-Movies - selten ungeschönt auf der Leinwand (oder dem Fernsehschirm) zu sehen. Dieser Marginalisierung setzt die Reihe mädchen reden. Videoscreenings zu jungen Frauen im Stadtraum
im Wiener WUK in den nächsten Wochen Arbeiten von drei Filmemacherinnen entgegen, die von den USA nach Berlin und Wien führen:
Den Anfang machte Lynn Hershmans
Seeing is believing
(1991). Diese Videoarbeit der amerikanischen Multimediakünstlerin (
Conceiving Ada
) begleitet eine Dreizehnjährige, die sich mit einer Super-8-Kamera auf die Suche nach ihrem Vater macht.
Antonia Lerch, unter anderem auf der
documenta X
mit ihren "inszenierten" Dokumentarfilmen vertreten, lässt in
Sieben Freundinnen
Mädchen aus Berlin zu Wort kommen. Lerch streift mit den Freundinnen durch die Stadt und gewinnt unspekulative Einblicke in Routinen und Rituale, Wünsche, Träume und Zukunftspläne.
Ruth Kaaserer schließlich, Absolventin der Wiener Akademie der bildenden Künste, versammelt in
Balance
Erfahrungen von Mädchen im öffentlichen Raum.
(DER STANDARD, Print-Ausgabe, 22. 3. 2001)