Belgrad/Bjuanovac - Albanische Rebellen haben in Südserbien zwei jugoslawische Armeeoffiziere entführt. Die beiden Soldaten wurden am Mittwoch in Veliki Trnovac nördlich von Bujanovac verschleppt, wie aus Armeekreisen in Bujanovac verlautete. Ein Armeesprecher bestätigte, die Offiziere seien am Nachmittag "verschwunden". Die seien in einem Armeefahrzeug unterwegs gewesen. In dem Dorf seien sie "ohne Zweifel in die Hände der Rebellen gefallen". Das Dorf Veliki Trnovac wird von den albanischen Rebellen der "Befreiungsarmee für Presevo, Medvedja und Bujanovac" (UCPMB) kontrolliert. Diese kämpft für einen Anschluss der Region an das Kosovo. Geplanter Verhandlungsbeginn mit Albanern fraglich Der serbische Vizeministerpräsident Nebojsa Covic hat erklärt, dass die Entführung die Situation in der südserbischen Krisenregion "kompliziert" habe. Covic sagte dem Belgrader Sender "B-92", er wisse nicht, warum sich die Polizisten nach Veliki Trnovac, einer Hochburg der albanischen Extremisten, begeben hätten. Laut dem Belgrader Sender wird angenommen, dass die Militärpolizisten in die Bergregion um das Dorf Konculj, die Hochburg der "Befreiungsarmee von Presevo, Medvedja und Bujanovac" (UCPMB) in der Pufferzone, gebracht worden seien. "B-92" berichtet, dass durch das Kidnapping auch der für Freitag angekündigte Beginn der Verhandlungen zwischen Belgrad und den Vertretern der albanischen Volksgemeinschaft im Süden Serbiens in Frage gestellt sein dürfte. In die Bemühungen für die Befreiung von zwei Militärpolizisten hat sich am Abend auch der Berater des KFOR-Befehlshabers Shawn Sullivan eingeschaltet.(APA)