Santiago de Chile/Moskau - Während die russische Raumstation Mir im Rekordtempo zur Erde stürzt, wächst in Chile die Verärgerung über die Informationspolitik Moskaus. Die Berichte seien mangelhaft, lautete der Vorwurf. Der frühere Chef der Luftwaffe und heutige Senator Ramon Vega äußerte Verständnis für die von der Regierung geäußerte Kritik an Moskau. "Wir alle sind verärgert, weil dieses Verhalten erneut deutlich macht, wie die entwickelten Länder mit uns umgehen", zitierte ihn Radio Cooperatirva. Chile könnte von Trümmern getroffen werden, wenn die Mir etwas später als berechnet abstürzen würde. Das chilenische Außenministerium hatte sich bereits zuvor kritisch zu dem geplanten Absturz der Mir in den Südpazifik und besorgt über die möglichen Schäden geäußert. Außenministerin Soledad Alvear teilte mit, Chiles Botschafter in Moskau, Pablo Cabrera, sei angewiesen worden, "als Zeichen des Protests" sich den Absturz nicht im Flugleitzentrum bei Moskau anzusehen und eine entsprechende russische Einladung auszuschlagen. Zugleich kündigte Alvear an, Chile werde sich um eine gesetzliche Regelung für Fälle dieser Art bemühen. (APA/dpa)