Berlin - Mindestens 15 000 Menschen aus den mazedonischen Kampfgebieten um Tetovo sind nach Angaben des UNO- Flüchtlingshilfswerkes (UNHCR) derzeit auf der Flucht. Im InfoRadio Berlin-Brandenburg sagte UNHCR-Sprecher Kris Janowski am Donnerstag, viele flüchteten ins Landesinnere. Die anderen würden in Albanien, Serbien, Bosnien, Kroatien oder in der Türkei "relativ problemlos" aufgenommen. Der stellvertretende NATO-Generalsekretär Klaus- Peter Klaiber hat unterdessen die seiner Ansicht nach nötige Verstärkung der KFOR- Friedenstruppe im Kosovo bekräftigt. Mit der Flüchtlingsbewegung vor zwei Jahren aus dem Kosovo ist die jetzige nach Janowskis Einschätzung nicht vergleichbar. Diesmal handle es sich hauptsächlich um eine Vorsichtsmaßnahme und sei nicht auf eine Massenvertreibung zurückzuführen. Der UNHCR sei bisher noch nicht um Hilfe gebeten worden, weil die meisten Flüchtlinge bei Freunden und Verwandten unterkämen. Klaiber sagte im Deutschlandfunk am Donnerstag: "Wir haben zwar 40 000 Mann im Kosovo, aber die Aufgaben dort sind vielschichtig und schwierig und offenbar reichen die Truppen nicht aus, um eine absolute Grenzsicherung vorzusehen, die jetzt notwendig ist." Die Zahl der albanischen Extremisten liege derzeit nur bei 300 bis 800 Personen. Jetzt könne man noch den Anfängen wehren, indem man eine Vergrößerung der Terroristenschar verhindere. Die USA und Großbritannien lehnen bisher die Stationierung zusätzlicher NATO-Truppen ab. Auch Deutschland will die Kräfte vor Ort derzeit nicht verstärken. (APA/dpa)