München - Das Telefonunternehmen Mannesmann Arcor soll nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" in zwei Teile zerlegt werden: Wie das in München erscheinende Blatt am Donnerstag meldete, will die Deutsche Bahn ihre in den Konzern eingebrachten Fernmeldeanlagen für den Zugfunk wieder in eigener Regie betreiben. Bahnchef Hartmut Mehdorn wolle dem von Arcor-Hauptaktionär Vodafone betriebenen Börsengang demnach nur unter dieser Bedingung zustimmen. Dies gehe aus einem Brief Mehdorns an Arcor-Vorstandschef Thomas Geitner hervor. Bei Arcor gibt es der Zeitung zufolge große Bedenken gegen die Aufteilung. Das Unternehmen fürchte, ohne das ertragreiche Bahn-Geschäft an der Börse nicht mehr interessant zu sein. Der Bahnfunk macht demnach ein Drittel des Arcor-Umsatzes aus. Vodafone hält an Arcor über Mannesmann 74 Prozent, die Bahn 18 Prozent. Weitere acht Prozent sind im Besitz der Deutschen Bank. Für die Übernahme des Bahnfunks gibt es laut "Süddeutscher Zeitung" mehrere Modelle, die intern diskutiert werden. Im günstigsten Fall für die Bahn müsste das Staatsunternehmen den Bereich nicht zurückkaufen, sondern könnte ein Tauschgeschäft vornehmen. Dabei würde Arcor den Bahnfunk ausgliedern; die Bahn würde ihre Beteiligung an Mannesmann Arcor zurückgeben und bekäme als Gegenleistung die Mehrheit und die operative Führung bei der neuen Gesellschaft. Für Mannesmann Arcor bliebe ein Minderheitsanteil. (APA)