Der niederösterreichische Energieversorger EVN weitet sein Angebot für Internet aus der Steckdose aus. Neben dem ersten Feldversuch in Neunkirchen im südlichen Niederösterreich, wurde am Donnerstag, die erste Powerline-Surfinsel in St. Pölten eröffnet. Neben Neunkirchen können künftig auch Testkunden in St. Pölten, Krems, Wiener Neustadt und Waidhofen an der Ybbs über jede Steckdose im Haushalt ins Internet. Die EVN folgt damit nicht dem Beispiel von Siemens. Der deutsche Elektronikkonzern hat in den vergangenen Tagen die Einstellung seiner Feldversuche in Hall in Tirol und Ellwangen bekannt gegeben. Ab Herbst "Internet aus der Steckdose bietet drei wesentliche Vorteile: Es ist schnell, günstig und an jeder Steckdose verfügbar. Wenn die Behörde nun auch noch die erforderlich Zulassung für die Geräte erteilt, werden noch im Herbst die ersten EVN Kunden über die Stromleitung im Internet surfen können", zeigt sich EVN Generaldirektor Rudolf Gruber zuversichtlich. Das Unternehmen hat sich dazu bereits über 20.000 Powerline-Modems des Schweizer Unternehmens ASCOM gesichert. In einer ersten Ausbaustufe sollen alle Ballungsräume erschlossen werden. Das Modem verfügt über Schnittstellen für Ethernet-, USB- sowie RS232 und ermöglicht einen permanenten Internetzugang. Dabei wird jede Steckdose zur Datenschnittstelle und das Surfen im World Wide Web ist mit rund zwanzigfacher ISDN-Geschwindigkeit möglich. Voraussetzung für die Nutzung von Powerline ist eine Trafostation im Umkreis von 300 Metern, wo das Signal in das Glasfasernetz der Stromgesellschaft eingespeist wird. Nach Angaben der EVN trifft das auf über 70 Prozent der Haushalte in Ballungsräumen und über 50 Prozent der Haushalte im ländlichen Bereich zu. (pte)