Wien - Die Österreich-Tochter des US-Fastfood-Riesen, McDonald's Österreich, ist im abgelaufenen Jahr wieder gewachsen. Der Umsatz stieg um 5 Prozent auf 4,005 Mrd. S (291 Mill. Euro), die Zahl der Schnell-Restaurants wuchs um 13 auf 148, sagte Geschäftsführer Martin Knoll. Die europäische BSE-Krise verdarb auch den Österreichern - trotz bisher keinem Fall - leicht den Hamburger-Appetit. Im Jänner und Februar lag Umsatz und Gästezahl "nur" auf dem Niveau des Jahres 2000, zudem ist der Rindfleischkonsum in den McDonald's-Filialen zu Gunsten von Huhn und Fisch zurückgegangen. Dennoch will Knoll 2001 wieder "200 Mill. S mehr Umsatz machen" und 10 neue Fast-Food-Stationen eröffnen. "Das ist ein beachtliches Ergebnis, angesichts der Einbrüche, die es im Rindfleischkonsum im Lebensmittelhandel gegeben hat", betont Knoll. Dies sei nicht zuletzt auf das breite Angebot mit Fingerfood, vegetarischen Menüs sowie Fisch- und Geflügel-Gerichten zurückzuführen, sowie auf die ausschließliche Verwendung von österreichischem Rindfleisch - rund 3.600 Tonnen pro Jahr. "Jedes Rindfleischlaibchen ist bis in den Stall zurückzuverfolgen, in dem die Kuh geboren bzw. gehalten wurde", betont der McDonald's Chef. Rindfleischanteil sinkt Der Rindfleischanteil bei den klassischen-McDonald's-Menüs sank in den ersten zwei Monaten 2001 - obwohl Österreich bisher keinen BSE-Fall hat - von zuvor 50 auf nun 44 Prozent. McDonald's Deutschland hatte vor zwei Tagen einen Rückgang beim Rindfleischanteil von mehr als der Hälfte auf ein Drittel gemeldet. Der Hühnerfleischanteil erhöhte sich im Jänner und Februar dagegen von 30 auf 38 Prozent, der Fischkonsum von 8 auf 10 Prozent. Der Schweinefleisch-Anteil (McCountry) blieb mit 3 Prozent stabil. Allein in Wien wurden im Vorjahr 5 neue Schnell-Restaurants eröffnet, zwei davon auf sehr kleinem Raum an besonders frequenzstarken U-Bahnstationen. Die übrigen 8 verteilten sich auf die Bundesländer, mit Ausnahme von Tirol und Burgenland. Insgesamt wurden 230 Mill. S in die Expansion und 60 Mill. S in die Modernisierung bestehender Häuser investiert. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um rund 600 auf etwa 7.000 (50 Prozent Frauen), ein Drittel davon als Teilzeitmitarbeiter. Der Konzern bildete im Vorjahr außerdem 162 Lehrlinge als Systemgastronomen aus. Für 2001 plant McDonald's 10 neue Restaurants, die nächsten Eröffnungen stehen in den kommenden zwei Monaten in Krems, Amstetten und in Wien am Margaretengürtel an. In Werbung und Marketing sollen heuer 195 Mill. S nach 118 Mill. S im Vorjahr fließen. Der zuletzt als "frauenfeindlich" kritisierte Werbspot mit dem deutschen Blödelstar Stefan Raab, sei möglicherweise nicht so gut angekommen, weil Raab in Österreich nicht so bekannt ist wie in Deutschland. Die Serie werde aber fortgesetzt, wobei in den nächsten Spots Raab selbst sehr schlecht wegkomme. Neue Kaffee-Kultur mit Jacobs McDonald's Österreich will die Kaffee-Kultur in seinen Schnell-Restaurants steigern. In Kooperation mit Jacobs wurden in den vergangene Monaten an einigen Standorten in Kärnten, Salzburg und Oberösterreich Kaffee-Variationen und neue Thermobecher getestet. Im Sommer soll der Roll-out erfolgen, kündigte McDonald's-Chef Martin Knoll im Gespräch mit der APA an. Für neue Vertriebsschienen, wie sie der Fast-Foood-Riese in den vergangenen 12 Monaten in den USA und Großbritannien zugekauft hat, sei er offen, dies sei jedoch die Entscheidung des Konzerns. (APA)