Bregenz - In der Vorarlberger Lehrerschaft aller Schultypen brodelt es, der Grad der Emotionalisierung ist hoch. Grund sind die Sparmaßnahmen der Bundesregierung im Bildungsbereich und die geplante Reform des Dienstrechtes. Von Streik war schon wiederholt die Rede, vorerst werden verschiedene freiwillige Leistungen und ehrenamtliche Tätigkeiten durch Lehrer boykottiert. Bei der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) in Vorarlberg wurde von den Lehrergewerkschaftern ein Antrag auf Abhaltung eines Pädagogenstreiks in Vorarlberg eingebracht. Das war am Donnerstag vom obersten Personalvertreter der Vorarlberger Pflichtschullehrer, Wolfgang Rothmund, zu erfahren. Ohne Genehmigung durch die Bundes-GÖD werde in Vorarlberg aber nicht gestreikt, "ich bin gegen einen wilden Streik", so Rothmund gegenüber der APA. Unabhängig davon, ob es in nächster Zeit zu einem Streik kommt, laufen aber mehrere Aktionen. Am Montag (26.3.) wollen die Personalvertreter aller Schultypen und Gewerkschaftsfraktionen bei Landeshauptmann Herbert Sausgruber (V) vorsprechen und eine Petition überreichen. Und Mittwochnachmittag (28.3.) findet im Montforthaus in Feldkirch eine Dienststellenversammlung für AHS- und Pflichtschullehrer aus ganz Vorarlberg statt. Das Interesse der Lehrer an dieser "Premiere" sei enorm, er rechne mit über tausend Teilnehmern. An der Informationsveranstaltung mit abschließender Podiumsdiskussion wird laut Rothmund auch Schul-Landesrat Siegi Stemer (V) teilnehmen. Vorarlbergs Lehrer fordern ein leistungsgerechtes Besoldungssystem. Bei der Urabstimmung unter den Pflichtschullehrern haben sie entgegen dem Bundestrend das neue Dienstrecht und den vorgesehenen Sozialplan (Jahresnormmodell) abgelehnt. Dabei benützten sie einen eigenen Stimmzettel, votierten zu mehr als 90 Prozent dagegen und forderten die Gewerkschaft auf, "geeignete Maßnahmen" zu ergreifen. (APA)