Fußball
Beide ÖFB-Teamtorhüter nach Kurzaufenthalt im Spital einsatzbereit
Optimismus im Lager der Österreicher: "Alles was Bosnien kann, können wir auch"
Wien - ÖFB-Teamchef Otto Baric kann aufatmen: Franz Wohlfahrt, der am Vormittag zur Untersuchung nach Eisenstadt in ein Krankenhaus gefahren war, gab am Nachmittag nach dem Training im Wiener Happel-Stadion wegen seiner Muskelfaser-Verhärtung im Oberschenkel Entwarnung und wird am Freitag um 9.30 Uhr mit dem österreichischen Kader zum Fußball-WM-Quali-Spiel gegen Bosnien-Herzegowina nach Sarajewo reisen.
Der Austria-Keeper machte das rund einstündige Training voll mit. "Am Anfang habe ich noch leichte Schmerzen gespürt, aber je länger die Einheit dauerte und je wärmer die Muskulatur wurde, desto besser ist es geworden. Außerdem handelt es sich am Samstag um ein ganz wichtiges Spiel", sagte der Kärntner nach dem Fitness-Test.
Auch Manninger steht bereit
Auch der zweite Teamkeeper, Alexander Manninger, hatte sich am Vormittag gemeinsam mit Wohlfahrt wegen einer ähnlichen Blessur zur Ultraschall-Untersuchung begeben. Im Falle des Arsenal-Legionärs war aber keine Verletzung festgestellt worden. Baric, der vorsorglich schon zu Mittag Franz Almer kontaktiert hat, bleibt aber weiterhin mit dem GAK-Goalie in Verbindung. "Sollten wir ihn brauchen, werden wir ihn am Sonntag nachnominieren."
Verlieren verboten
Der große Rest des 19-Mann-Kaders wurde am Donnerstag Vormittag
mittels Video auf den kommenden Gegner eingestimmt. Baric zeigte
Herzog und Co das Spiel Bosnien-Herzegowina gegen Spanien (1:2), das
der Teamchef im September live im Stadion gesehen hatte. "Die Bosnier
waren die bessere Mannschaft, sie haben die Spanier kontrolliert. Es
wird für uns schwer werden, aber wir werden alles versuchen, um dort
zu gewinnen. Verlieren dürfen wir nicht", meinte der Kroate, der
zuversichtlich dem Samstag entgegen blickt.
Barics Optimismus
"Alles was Bosnien kann, können wir auch", macht er seinen Mannen
Mut. Dem Gegner attestiert er eine gute Organisation, ein klares
Konzept mit einem 3-5-2-System und starkes Stellungsspiel in der
Abwehr. "Ich weiß genau wie der Gegner spielen wird". Gegenüber dem
Spanien-Spiel erwartet er mit Keeper Piplica, Music und Hota
höchstens drei "Neue" in der bosnischen Aufstellung. Stichwort
Aufstellung: Auch Baric hat seine Wahl schon getroffen, wird sie aber
erst am Samstag bekannt geben.
Dass auch wieder Ivica Vastic, der vom Teamchef ob seiner
defensiven Spielweise kritisiert worden war, dabei ein Rolle spielt,
scheint klar. Der Sturm-Star, den er als Stürmer brauche, habe sehr
gut trainiert. "Er muss nur wollen und es muss ihm klar sein, dass
er in den Strafraum gehen muss, um zum Torschuss zu kommen", sagte er
an die Adresse von Vastic. Herzog meinte nach dem Video-Studium über
die Bosnier: "Wir müssen von Beginn an höllisch aufpassen und den
Druck von unserer Abwehr fernhalten".
Kein Respekt
Der "Bremer", der das Spiel von der Wichtigkeit so einstuft wie
gegen Schweden in der WM-Quali auswärts, urgiert ein ähnliches
Auftreten wie zuletzt im Herbst gegen die Spanier (1:1). "Wir dürfen
keinen Respekt zeigen, sondern müssen selbstbewusst agieren und hart
in die Zweikämpfe gehen, das haben die Bosnier nicht so gern." Ein
gutes Resultat sei in diesem vorentscheidenden Spiel im Hinblick auf
Israel wichtig für die Euphorie. "Wenn wir gewinnen, dann schaut"s
gut für uns aus", meinte der Kapitän.(APA)