Österreich
EU-Kommission verhängt Exportverbot für Irland
Verbot gilt nur für betroffene Regionen
Brüssel - Am Donnerstag Nachmittag wird die EU ein
Exportverbot für lebende Tiere aus Irland sowie für nicht behandelte
Fleisch- und Milchprodukte aus jener Region in Irland verhängen, in
der der erste Fall von Maul- und Klauenseuche (MKS) bestätigt wurde.
Das kündigte Beate Gminder, Sprecherin von EU-Gesundheitskommissar
David Byrne, zu Mittag in Brüssel an.MKS-Epidemie
Der Hof liege dicht an der Grenze zu Nordirland und einem
nordirischen Hof mit einem MKS-Fall. Er stehe schon länger unter
Beobachtung, so Gminder. Weiterhin seien damit alle bekannten
MKS-Fälle untereinander verbunden, sodass man nicht von einer
MKS-Epidemie sprechen könne.
Die irischen Behörden hätten schon in den vergangenen Wochen im
Kampf gegen MKS mehr getan als andere Staaten. Unter anderem hätten
sie seit vier Wochen den Export lebender Tiere verboten. Dennoch
werde die EU-Kommission nun die gleichen Maßnahmen gegen Irland in
Kraft setzen, wie sie bereits gegen Großbritannien, Frankreich und
die Niederlande gelten.
Impfprogramm in den Niederlanden
Gminder nahm auch zu einem von niederländischen Behörden geplanten
Impfprogramm Stellung. Die Niederländer wollten rund 20.000 Tiere in
der Risikozone impfen. Alle diese Tiere würden anschließend getötet
und nicht mehr vermarktet. Man wolle dies nur tun, wenn die Tiere
nicht rasch genug geschlachtet werden können. Allerdings dauere es
zwischen fünf Tagen und drei Wochen, bis geimpfte Tiere immunisiert
sind. Deshalb sei die Sinnhaftigkeit der Maßnahme noch umstritten.
"Ständiger Veterinärausschuss"
Am Freitag treffen die Veterinäre der Mitgliedsländer im
"Ständigen Veterinärausschuss" zusammen, um über die Maul- und
Klauenseuche zu beraten. Dabei werden die Maßnahmen gegen Irland
formell abgesegnet. Außerdem wird über das niederländische
Impfprogramm gesprochen. Die MKS ist das einzige Thema auf der
Tagesordnung. (APA)