Peking - Chinesische Forscher der Tsinghua Universität planen, winzige Raumsonden und Satelliten mit Wasserdampf anzutreiben. Zur Fortbewegung in der Schwerelosigkeit soll das Wasser Tropfen für Tropfen verdampft werden und durch eine kleine Düse mit hohem Druck ausgestoßen werden, berichtet das Wissenschaftsmagazin "New Scientist". Dazu ätzten die Forscher für einen Prototyp feine Kanäle in zwei nur einen Quadratzentimeter große Silizium-Scheiben. In einer Platte befindet sich der Tankkanal und eine Verdampfungskammer. Die zweite beinhaltet die Austrittsdüse. Nachdem das Wasser in die Verdampfungskammer geleitet worden ist, wird es über eine Batterie betriebene Heizvorrichtung, die aus einem heizbaren Titanwiderstand besteht, verdampft. Beim Ausstoß erreicht der Dampf eine Geschwindigkeit von 28 Metern pro Sekunde. "Wasser ist ein gutes Antriebsmittel. Es kostet sehr wenig und ist überaus sicher", beurteilt der britische Raketenforscher Dave Gibbon aus Guildford die chinesische Idee. Die Objekte, die über diesen umweltfreundlichen Antrieb verfügen, dürfen allerdings nicht schwerer als ein Kilogramm sein. Doch das reicht aus, um eine Batterie, eine Kamera und das Antriebssystem unterzubringen. Diese Mini-Sonden könnten im All zur Kontrolle der Außenhülle von größeren Raumschiffen verwendet werden. (pte)