Paris/Berlin - Für die Frühdiagnose der hochansteckenden Maul- und Klauenseuche (MKS) stehen mehrere Verfahren zur Verfügung. Als erstes Anzeichen für die Krankheit gilt ein Rückgang der Milchproduktion. Anschließend folgen Blasen auf den Schleimhäuten der Nase und des Mauls sowie auf dem Kronsaum der Klauen und auf den Zitzen. Wenn diese Symptome aber entdeckt werden, ist das Tier bereits seit Wochen infiziert und konnte in dieser Zeit die Krankheit weiter verbreiten. Ziel der Testverfahren ist es jedoch, durch eine Früherkennung den Seuchenherd rechtzeitig eindämmen zu können.Nicht hundert Prozent zuverlässig Die zur Verfügung stehenden MKS-Testmethoden sind aber nicht hundertprozentig zuverlässig. Für die Frühdiagnose stehen zum einen Bluttests oder Virentests an Zellgewebeproben zur Verfügung. "Manchmal sind die Ergebnisse mit der einen Methode positiv und der anderen negativ. Bisher sind diese Abweichungen nur schwer zu erklären, wir müssen unsere Techniken noch verfeinern", sagt der Laborleiter für Tierkrankheiten der französischen Lebensmittelagentur Affsa, Eric Plateau. Virentests Für die Virentests können zum einen Gewebeproben an der Zunge oder der Haut entnommen werden, die dann auf einer Zellkultur aufgetragen werden. Nach zwei bis drei Tagen kann bei dieser Kultur festgestellt werden, ob das Tier vom Virus befallen ist. Schneller geht es beim so genannten "Elisa"-Test, der die Gewebeprobe nach Proteinen des Virus absucht und bereits nach drei Stunden zum Ergebnis führen kann. Die Virentests sind in der Regel zuverlässiger als die Bluttests. Bluttests Mit den Bluttests wird vor allem nachgewiesen, ob ein Tier MKS-Antikörper trägt. Dafür steht zum einen wieder der Test "Elisa" zur Verfügung, der Antikörper direkt anzeigt. Eine weitere Methode ist die "Seroneutralisierung". Dabei wird das Virus mit der Blutprobe in Kontakt gebracht. Wird das MKS-Virus dabei neutralisiert, so wird von Antikörpern im Blut ausgegangen. Solange keine klinischen Anzeichen der Seuche vorliegen, beweisen die Bluttests jedoch lediglich, dass das Tier mit der Seuche in Kontakt stand. Ob es noch Viren in sich trägt und sie also weiter verbreiten kann, bleibt dabei offen. (APA)