New York - Angehörige von jüdischen NS-Opfern haben in den USA von der polnischen Regierung die Herausgabe ihrer Besitztümer verlangt. Theodore Garb, der mit anderen vor einem New Yorker Gericht eine Sammelklage gegen die polnische Regierung eingereicht hat, erklärte am Donnerstag bei einer Anhörung im Parlament des Staates New York, er fordere ein Wohnhaus seiner Familie in Warschau zurück. Wenige Stunden zuvor hatte der polnische Präsident Aleksander Kwasniewski sein Veto gegen ein Entschädigungsgesetz eingelegt, weil dies die junge Demokratie zu teuer käme. Das ehemalige Haus der Familie Garb hat nach Angaben seines Anwalts einen Wert von etwa einer Million Dollar (1,125 Mill. Euro/15,5 Mill. S). Es ist nur eins von zehntausenden Besitztümern, die einmal den Familien amerikanischer Juden gehörten. "Polen hat sich geweigert, sich dem Thema zu stellen", sagte Jeff Klein, ein Anwalt für Garb und andere Kläger. Falls Polen jedoch Mitglied der Europäischen Union werden wolle, müsse es die Besitzrechte der Opfer anerkennen. Klein sagte weiter, er und die anderen Anwälte hofften auf eine Verhandlungslösung mit den polnischen Behörden. Die polnische Regierung forderte im Dezember als Vertreterin eines souveränen Staates eine Abweisung der Sammelklage. (APA/AP)