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Hamburg - Wissenschafter am Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin haben eine neue, sehr wirksame Therapie gegen die so genannte Flussblindheit entwickelt. Bei dieser Tropenkrankheit wandern winzige Würmer in die Hornhaut der Augen, was zur Erblindung führen kann. Die Mediziner entdeckten, dass mit Hilfe eines Antibiotikums bestimmte für die Fortpflanzung der Würmer wichtige Bakterien abgetötet werden. Danach sind sie nicht mehr fähig, Nachkommen zu produzieren. Weltweit leiden nach Angaben des Instituts rund 17 Millionen insbesondere arme Menschen an der Flussblindheit. Zehn Mal so viele sind dem Risiko einer Infektion ausgesetzt. Auslöser der Krankheit ist der Stich einer infizierten Kriebelmücke, die dabei eine kleine Wurmlarve auf den Menschen übertragen kann. Der ausgewachsene Wurm von bis zu 70 Zentimeter Länge (nur die Weibchen allerdings - die Männchen bleiben bescheidene zwei Zentimeter kurz) siedelt sich in den Bindegewebsknoten direkt unter der Haut an. Kann sich der Wurm im Menschen fortpflanzen, entwickeln sich Zehntausende neue Larven, die Hautentzündungen hervorrufen können. Gelangen die Würmer in die Augen, drohen Hornhauttrübung und Erblindung. In einer Langzeitstudie in Ghana konnten die Tropenmediziner nachweisen, dass mit der neuen Antibiotika-Therapie die Würmer auch noch 18 Monate nach Ende der Behandlung unfruchtbar waren. Offenbar war es bei den Würmern zu einer permanenten Sterilisation gekommen. Nun wird zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation an der Umsetzung der neuen Therapie in Afrika gearbeitet.(APA/red)