Weltraum
Die Mir ist ganz nach Plan aufgeschlagen
6.57 Uhr über unbewohntem Gebiet gingen 15 Jahre Weltraumgeschichte zu Ende
use Livebericht wird in Kürze wieder abrufbar sein
Moskau/Darmstadt/Tokio - Die russische Raumstation Mir ist
nach 15 Jahren im All Freitag früh plangemäß ins Meer abgestürzt. Die
letzten nicht verglühten Trümmer schlugen um 06.57 Uhr MEZ im
Zielgebiet im Süden des Pazifiks ein. Auf der Kontrolleinwand im
Flugleitzentrum bei Moskau erschien die Aufschrift: "Der 15-jährige
Flug der Mir ist beendet." Dann erlosch der Schirm.
In der Nacht hatten die russischen Weltraumtechniker die Mir mit
drei Bremsschüben abgebremst. Ohne Probleme segelte die Station über
Japan, das letzte dicht besiedelte Gebiet auf der Flugbahn, hinweg.
Die Trümmer, die von den Fidschi-Inseln als fernes Feuerwerk zu sehen
waren, schlugen in einem Seegebiet mit dem Zentrum bei 40 Grad
südlicher Breite und 160 Grad westlicher Länge ein. "Wir haben bei
keinem Schritt, bei keinem Millimeter einen Fehler gemacht", sagte
Juri Koptew, Chef der russischen Raumfahrtbehörde Rosawiakosmos.
Das letzte der drei Bremsmanöver ab 6.07 Uhr MEZ verlief nach
Berechnungen des Europäischen Space Operations Centre (ESOC) in
Darmstadt allerdings heftiger als geplant. Die Mir sei innerhalb der
20 Minuten, in denen die Treibwerke gezündet wurden, nicht um 23,5
Meter pro Sekunde sondern um über 40 Meter pro Sekunde abgebremst
worden, sagte Einsatzleiter Walter Flury.
Die Mir flog seit ihrem Start genau 86.331 Runden um den Erdball. (APA)