Tetovo - Bei Artillerieangriffen der mazedonischen Armee auf von albanischen Rebellen gehaltene Dörfer im Nordwesten des Landes sind nach Angaben eines KFOR-Sprechers am Donnerstagabend zwischen 150 und 200 Zivilisten verletzt worden. Wie der Sprecher der NATO-geführten Kosovo-Truppe, Hans Günter Bender, am Freitag mitteilte, griff die mazedonische Armee mehrere Ortschaften an der Grenze zum Kosovo an. Die aus Dörfern nördlich der Stadt Tetovo stammenden Zivilisten hätten am Freitagmorgen die Grenze zum Kosovo überquert und um medizinische Hilfe gebeten. Die mazedonische Armee hat den Beschuss von Stellungen der Albaner-Guerilla "Nationale Befreiungsarmee" (UCK) oberhalb der Stadt Tetovo fortgesetzt. Die mazedonischen Truppen hatten den Beschuss der Rebellen bereits am Donnerstag, wenige Stunden nach Ablauf des Ultimatums an die UCK, wieder aufgenommen. Die Untergrundkämpfer hatten das Ultimatum, sich zu ergeben oder alle Stellungen zu räumen, zurückgewiesen. Ein Regierungssprecher hatte am Donnerstag "Kompromisse mit den Terroristen" ausgeschlossen. Der mazedonische Staatspräsident Boris Trajkovski wird am Nachmittag vor den EU-Staats- und Regierungschefs in Stockholm sprechen. Das Thema Mazedonien-Krise sollte auch beim Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin angesprochen werden, der am Vormittag in Stockholm erwartet wurde. (APA)